Kommentar 28.03.2003, 14:15 Uhr

Das Freitagsbit: Das Porno-Elend

Die WWKolumne
Bereits zum zweiten Mal versucht der US-Kongress ein Gesetz durchzudrücken, das die "virtuelle Kinder-Pornografie" verbieten will. Käme es zur Anwendung, wären auch zeichnerische Darstellungen, Stilisierungen und ähnliche Bilder, die ohne reale Personen auskommen, unter Strafe verboten. Bereits im vergangenen Jahr hatte der oberste Gerichtshof ein entsprechendes Gesetz unter Berufung auf die Meinungsfreiheit verworfen.
Die Porno-Industrie sowie Bürgerrechtsorganisationen hatten damals Klage eingereicht. Erfolgreich: Das Gericht schloss sich der Meinung an, das Gesetz würde selbst die Sexualaufklärung unter Strafe stellen, ja, sogar die Idee, dass sich Menschen unter 18 Jahren sexuell betätigten, wäre dann laut dem Gesetz verboten.
Es ist zu hoffen, dass auch der zweite Versuch scheitert. Es wäre ja pervers, müsste man Kinder mit realen, legalen Pornos aufklären, von denen notabene weitaus die meisten aus den USA selbst stammen. Zeichnungen, Comics und künstlerische Darstellungen mit dem realen Schmutz gleichzusetzen, den Kindern dieser Welt erleiden, würdigt ihre Qualen herab, führt letztlich zur Beschneidung der Gedankenfreiheit.


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