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06.06.2014, 11:36 Uhr
WM-Torkamera kommt aus der Schweiz
An der Fussball-WM in Brasilien kommt erstmals ein Torkamerasystem zum Einsatz. Die Kameras dazu kommen aus der Innerschweiz.
48 Jahre nach dem berüchtigten Wembley-Tor setzt die Fifa erstmals ein Torkamerasystem an einer Weltmeisterschaft ein. Die Kameras dafür wurden von der kleinen Schweizer Firma Photonfocus entwickelt. Das Technologieunternehmen aus Lachen im Kanton Schwyz baut für die Fifa Hochleistungskameras, die den Strafraum ununterbrochen überwachen.
Die Kameras sind Teil des Torliniensystems «Goalcontrol 4D» das in Deutschland entwickelt wurde. Insgesamt liefern 14 Kameras, 7 pro Tor, Bilder in 3D, mit denen sich die exakte Position des Balles auf 5 Millimeter genau bestimmen lässt. Die nur 9 auf 4 Zentimeter kleinen Kameras filmen jede Strafraumszene mit 400 Bildern pro Sekunde und senden diese an einen Hochleistungscomputer, der die Bilder auswertet. Fällt ein Tor, wird der Schiedsrichter direkt über ein spezielles Armband informiert.
Die Software von Goalcontrol 4D analysiert die Daten nicht nur, sondern entfernt auch störende Elemente wie Spieler oder Schiedsrichter. Und auch die Fans zu Hause haben etwas von der neuen Technologie: Die Bilder von Goalcontrol können für TV-Ausstrahlungen bereitgestellt werden und den Zuschauern gezeigt werden. Goalcontrol kann, muss aber nicht matchentscheidend sein. Am Ende bleibt die Entscheidung ob ein Tor zählt oder nicht beim Schiedsrichter.
Die rund zehn Mitarbeiter von Photonfocus bleiben während der WM in der Schweiz. Bei allfälligen Problemen sei man jederzeit erreichbar. Photonfocus-Chef Marcel Krist freut sich bereits auf die WM, besonders auf umstrittene Torszenen: «Dann wird es für uns spannend».
Quelle: Handelszeitung
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