News 07.09.2001, 10:45 Uhr

Warten auf den Video-Boom

Dank der Ausbreitung von Breitbandzugängen ins Internet wird sich «Video on Demand» bald durchsetzten, sagt Frost & Sullivan.
"Video on Demand" (VOD, "Video auf Abruf") bezeichnet das kostenpflichtige Herunterladen von Filmen und Aufzeichnungen aus dem Internet. Während sich dieses Art des Videokonsums in den USA schon einigermassen etabliert hat, rechnen die Analysten von Frost & Sullivan [1] mit einer grossen Verbreitung in Europa in den nächsten zwei Jahren. Der grosse Vorteil von VOD liegt darin, dass man nur noch jene Sendungen und Filme bezahlen muss, die man auch tatsächlich sehen will.
Die Verbreitung von VOD geschieht über Internet, TV-Kabelnetz und Satellit. Im Gegensatz zu Pay-TV bestimmt der Kunde, wann er denn Film sehen will und ist nicht auf bestimmte Sendezeiten fixiert. Da aber in Europa Breitbandzugänge noch nicht verbreitet sind, ist auch die Anzahl der potentiellen Nutzer noch relativ gering. Die Kosten für solche Internetzugänge sind jedoch am Sinken, so dass die Experten damit rechen, dass die Anzahl Breitbandzugänge ständig ansteigt.
In jedem Land in Europa ist laut Studie bereits mindestens ein Telekom-Unternehmen dabei, VOD einzuführen. Dies wird die klassischen TV-Stationen in Bedrängnis bringen, wenn sie nicht rechtzeitig auf die neue Situation reagieren.
Nicht erwähnt werden in der Studie die verschiedenen Tauschbörsen, über die bereits heute eine Vielzahl von Filmen, Serien und Musikvideos heruntergeladen werden können. Der Einfluss dieser illegalen Möglichkeit, an das persönliche Wunschvideo zu kommen, könnte durchaus Einfluss auf den Erfolg von kostenpflichtigem VOD haben.


Autor(in) Beat Rüdt



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