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24.04.2014, 09:15 Uhr
USA prüfen Vorschlag für ein Zweiklassen-Internet
Die Federal Communications Commission (FCC), das US-Pendant zum Bakom, schlägt vor, dass Internet-Provider künftig Unternehmen für einen Aufpreis schnellere Leitungen zur Verfügung stellen können. Kritiker sehen darin den Anfang vom Ende der Netzneutralität.
Das Prinzip, dass alle Inhalte im Web grundsätzlich gleich behandelt werden, wenn sie vom Urheber zum Empfänger durch die Leitungen und Kabel des Internet fliessen sollen, ist erneut unter Beschuss. So hat Tom Wheeler, Vorsitzender der FCC, einen Vorschlag vorgestellt, dem zufolge Content-Firmen wie Disney, Google oder Netflix Internet-Provider künftig etwas zahlen könnten, um ihre Inhalte wie etwa Videos auf speziellen, schnellen Leitungen zu ihren Kunden spedieren zu können.
Die Kritik an dem Vorschlag folgte auf den Fuss. «Den Amerikanern wurde ein Internet versprochen – und sie verdienen es auch –, das weder gebührenpflichtige Strassen, Überholspuren noch Zensur kennt, sei es von Unternehmen oder von der Regierung», stellt Todd O'Boyle von der Bürgerinititive «Common Cause» fest. «Insofern sind die neuen Regeln klar ein Betrug», folgert er.
Wheeler verteidigt dagegen den Vorschlag. «Dass das die Regel vom offenen Internet aushöhlt ist völlig falsch», meint er. Vielmehr seien die Regeln eine Anpassung an die neue Rechtslage. Tatsächlich hatte ein Berufungsgericht im Januar dem Provider Verizon recht gegeben. Dieser hatte gegen die «alten» Regeln der FCC erfolgreich geklagt.
27.04.2014
27.04.2014