News 11.02.2010, 09:40 Uhr

Schweizer haben Angst vor Viren

Einerseits fühlen sich Schweizer im Internet relativ sicher, andererseits haben sie Angst vor Virenangriffen, Datenverlust und Identitätsdiebstahl. Das zeigt eine Umfrage der Hochschule Luzern.
Warnungen vor Computerwürmern wie beispielsweise Conficker, Meldungen zu Sicherheitslücken in Software-Programmen und Betriebssystemen oder Datenklau-Attacken im Internet: Wie sicher fühlt sich die Schweizer Bevölkerung im Umgang mit dem Internet? Die Hochschule Luzern – Wirtschaft, der Verein InfoSurance und die Coopzeitung wollten es genauer wissen und führten Ende 2009 eine Umfrage zu diesem Thema durch. Rund 5500 Personen haben sich daran beteiligt, 600 mehr als im Jahr zuvor.
Surfen auf «gut Glück»
Aus der Umfrage geht hervor, dass sich Herr und Frau Schweizer gern und oft im Internet aufhalten, ihre Bankgeschäfte und auch Online-Einkäufe dort erledigen. Das Gros der Internetnutzer fühlt sich in der virtuellen Welt genügend sicher, dennoch schenken viele Anwender den grundlegenden Sicherheitsmassnahmen wie etwa automatischen Security-Updates und Daten-Backups zu wenig Beachtung.
Viele Zeitgenossen surfen auf «gut Glück» im Internet, verlassen sich auf die von den Herstellern angebotenen Technologien oder darauf, nie ins Visier von Cyberkriminellen zu geraten – mit teils fatalen Folgen. Die Umfrage zeigt deutlich, dass der Informations- und Handlungsbedarf ungebrochen hoch ist und dass Computersicherheit nicht delegiert werden kann, sondern jeder von uns zur Eigenverantwortung aufgerufen ist.

Grossteil fühlt sich im Internet genügend sicher ...


Grossteil fühlt sich im Internet genügend sicher
76 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, sich im World Wide Web generell genügend sicher bis sicher zu fühlen. 7 Prozent fühlen sich sehr sicher, während rund 11Prozent sich in der virtuellen Welt unsicher fühlen. Zwei von drei Befragten (65 Prozent) nutzen E-Banking und stufen die von den Bankinstituten zur Verfügung gestellten Lösungen als praktisch und sicher ein. 29 Prozent nutzen E-Banking aus Sicherheitsbedenken nicht und 5 Prozent verzichten ebenfalls komplett auf diese Dienstleistung wegen des unpraktischen und komplizierten Handlings. Ähnlich sieht es beim Online-Shopping aus: 16 Prozent kaufen ohne Sicherheitsbedenken im Internet ein, 53 Prozent shoppen regelmässig für kleinere Geldbeträge. 30 Prozent verzichten ganz darauf und begründen dies mit Sicherheitsbedenken (20 Prozent) und der komplizierten und unpraktischen Anwendung (10 Prozent).

Angst vor Computerviren, Datenverlust und Identitätsdiebstahl
Ganz ungetrübt verbringen die Befragten die Zeit im Internet jedoch nicht. Schreckgespenst Nummer eins sind und bleiben die Computerviren. 82,2 Prozent gaben an, dass sie den Befall durch einen Computervirus als grösste Bedrohung ansehen. Die Angst ist nicht unbegründet: 15,7 Prozent oder 860 der befragten Personen waren im vergangen Jahres von einer Virenverseuchung betroffen.
Auf Platz zwei der grössten Bedrohungen stufen die Befragten mit 69,4 Prozent den Verlust von Daten ein. Obwohl sie diesen einen hohen Stellenwert zuschreiben, geht ein grosser Teil relativ sorglos damit um und unterschätzt das Risiko eines vielleicht unwiederbringlichen Verlustes. Rund 80 Prozent der Befragten sichern ihre Daten, davon aber lediglich 26 Prozent wöchentlich oder öfter. 54 Prozent führen nur eine monatliche oder jährliche Datensicherung durch und rund ein Fünftel (19 Prozent) verzichtet ganz auf ein Backup. 11 Prozent gaben an, dass sie 2009 Opfer eines Datenverlustes waren. Davon hatten 104 Personen keine Backup-Lösung im Einsatz.
Auch das Thema Identitätsdiebstahl beschäftigt. Rund 44,4 Prozent sehen darin die drittgrösste Bedrohung, während sie im Internet surfen. 2,1 Prozent oder 114 der Befragten verzeichneten 2009 einen Phishing-Angriff und 5,8 Prozent (317) fühlten sich belästigt und bedroht. Dies zeigt, dass das Ausspionieren von Daten und persönlichen Angaben real ist, jeden treffen kann und von Computeranwendern in Zukunft noch ernster genommen werden muss.



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