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03.04.2012, 12:38 Uhr
Männer provokant, Frauen emotional
Männer prahlen und provozieren gerne auf Facebook, Frauen berichten eher über Gefühle und Beziehungen.
Das zeigen Forscher der Universität Göteborg in einer Onlinebefragung von 1000 schwedischen Facebook-Nutzern zwischen 18 bis 73 Jahren. «Männer und Frauen verhalten sich auf Facebook deutlich anders - fast so, als ob es für sie ein völlig anderes Produkt ist, das auch unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen soll», erklären die Studienautoren.
Medium zum Zeittotschlagen
Die Wissenschaftler um den Psychologen Leif Denti ermittelten, welchen Nutzen die Profilinhaber in ihrem Facebook-Verhalten sehen, wie sie aktualisieren und welche psychologischen Folgen es gibt. Grundsätzlich geht es um das Organisieren der Beziehungen zu Freunden und Familienmitgliedern, so das Hauptergebnis, doch längst nicht jeder Inhalt landet im Netz: Die meisten Postings beziehen sich auf wichtige Ereignisse, positives Erleben und gute Laune, während nur 38 Prozent der Befragten auch Negatives schreiben.
Einige Resultate bestärken frühere Annahmen einer «Suchtwirkung» Facebooks: «Viele fühlen sich regelrecht zum häufigen Einloggen gedrängt, jeder Vierte fühlt sich ohne diesem sogar unbehaglich», berichten die Forscher. Die Anmeldung erfolgt im Schnitt sechs Mal pro Tag - bei den meisten stets beim Öffnen des Webbrowsers. 85 Prozent der Befragten zählen Facebook fix zu ihrem Tagesablauf, jeder Zweite hält es für schwierig, ohne Facebook «up to date» zu bleiben. Zwei Drittel der jüngeren Nutzer sagen, sie schlagen häufig auf Facebook die Zeit tot. Ältere Nutzer wollen auf der Plattform vor allem neue Bekanntschaften schliessen.
Einige Resultate bestärken frühere Annahmen einer «Suchtwirkung» Facebooks: «Viele fühlen sich regelrecht zum häufigen Einloggen gedrängt, jeder Vierte fühlt sich ohne diesem sogar unbehaglich», berichten die Forscher. Die Anmeldung erfolgt im Schnitt sechs Mal pro Tag - bei den meisten stets beim Öffnen des Webbrowsers. 85 Prozent der Befragten zählen Facebook fix zu ihrem Tagesablauf, jeder Zweite hält es für schwierig, ohne Facebook «up to date» zu bleiben. Zwei Drittel der jüngeren Nutzer sagen, sie schlagen häufig auf Facebook die Zeit tot. Ältere Nutzer wollen auf der Plattform vor allem neue Bekanntschaften schliessen.
Unglückliche länger eingeloggt
Blickt man genauer hin, unterscheiden sich die Geschlechter deutlich: Die befragten Frauen verbringen im Schnitt 81 Minuten, die Männer hingegen nur 64 Minuten pro Tag im sozialen Netz. 30 Prozent der Männer provozieren in den Postings gerne und jeder Vierte prahlt online, beim weiblichen Geschlecht sind es nur halb so viel. Frauen sind jedoch umso unglücklicher und unzufriedener im Leben, je intensiver sie Facebook nutzen. Dasselbe gilt auch für Menschen mit wenig Bildung und Einkommen, für Männer insgesamt jedoch eher nicht.
Die Forscher betonen, dass weitere Studien nötig sind, um die genauen Zusammenhänge zu klären. «Wir haben hier ein Henne-Ei-Problem, denn es ist nicht klar, was Ursache und was Wirkung ist. Denkbar wäre, dass unglückliche Menschen mehr Zeit auf Facebook verbringen, doch umgekehrt auch, dass Facebook vereinzelt Menschen unglücklich macht.» Die vorrangig positiven Postings hellen die Stimmung noch nicht zwingend auf: Vielleicht zermürbt es manche Niedergeschlagene, ausschliesslich froh gestimmte Kontakte zu haben. «Dass diese im wahren Leben öfter nicht glücklich sind, sieht man ja nicht.»
Die Forscher betonen, dass weitere Studien nötig sind, um die genauen Zusammenhänge zu klären. «Wir haben hier ein Henne-Ei-Problem, denn es ist nicht klar, was Ursache und was Wirkung ist. Denkbar wäre, dass unglückliche Menschen mehr Zeit auf Facebook verbringen, doch umgekehrt auch, dass Facebook vereinzelt Menschen unglücklich macht.» Die vorrangig positiven Postings hellen die Stimmung noch nicht zwingend auf: Vielleicht zermürbt es manche Niedergeschlagene, ausschliesslich froh gestimmte Kontakte zu haben. «Dass diese im wahren Leben öfter nicht glücklich sind, sieht man ja nicht.»
Text: pressetext.com/Johannes Pernsteiner
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Pressemeldung
03.04.2012