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27.02.2002, 13:30 Uhr
Kampf gegen Bauerntricks
Die Tricks der Internet-Betrüger werden immer billiger. Doch der Staat rüstet auf.
Aufgeregte Surfer berichten, es sei dem Betreiber einer Website möglich, ihren Festplatten-Inhalt zu lesen. Fragt man nach, sind es Pseudo-Hackersites, die so schnell wieder verschwinden wie sie im Netz auftauchen, welche auf eine angebliche schwere Sicherheitslücke hinweisen. Abhilfe schaffe nur eine spezielle Software, die man sich herunterladen müsse. Eine Lüge: Ängstlichen Surfern, die es wagen, auf den angebotenen Link zu klicken, wird auf diese perfide Art und Weise ein teurer [1] Sex-Dialer untergejubelt. Es handelt sich dabei um einen Trojaner, der im Hintergrund eine teure Telefonverbindung aufbaut. Selbst ADSL-Nutzer sind davor nicht gefeit, wenn sie immer noch als Ersatz ein Modem installiert und mit dem Telefonanschluss verbunden haben. Die Anzeige der Festplatten-Daten im Browser basiert auf einem billigen Trick: Sie erfolgt nur lokal, auf dem PC des Anwenders. Daten werden keine übermittelt.
Angesichts solcher und anderer Betrügereien ist die Ankündigung des Bundesrates, ab dem 1. Januar neun Internet-Cops zu beschäftigen, wohl nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Ausserdem wird sich die neue nationale Kontrollstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität [2] sich wohl vor allem mit den grossen Themen Rassismus und Kinderpornografie beschäftigen müssen. Das lässt der Eigenverantwortung eines jeden Surfers und einer jeder Surferin mehr Spielraum.
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