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15.01.2001, 11:15 Uhr
Immer mehr Hass-Listen im Internet
Die Zahl der Internet-Angebote mit rechtsextremistischem Inhalt hat nach Erkenntnissen des deutschen Verfassungsschutzes explosionsartig zugenommen.
1999 zählten die deutschen Behörden 330 deutschsprachige Nazi-Homepages; Ende vergangenen Jahres waren es bereits 800. Dies berichtete der Präsident des baden- württembergischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Rannacher, auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll.
Rund 90 Prozent der rechtsradikalen Internet-Angebote würden über US-amerikanische Provider verfügbar gemacht, zitierte die Akademie den Verfassungsschutz-Präsidenten.
Etwa 20 bis 30 Prozent der Seiten enthielten strafrechtlich relevante Inhalte. Dabei handele es sich vor allem um volksverhetzende Texte und die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Aktuell sei aber auch "ein Zuwachs so genannter Hass-Listen" festzustellen, auf denen persönliche Daten mit "zumindest zweideutigen Aufforderungen" zur Gewaltanwendung wiedergegeben würden, sagte Rannacher. Der Verfassungsschützer warnte davor, diese Angebote als "pubertäres Getue" zu verharmlosen.
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