Kommentar
17.04.2009, 11:45 Uhr
Gehirnforscher warnt vor Facebook-Meldungen
Studien aus den USA und aus meinem Büro beweisen: Mit Studien lässt sich alles beweisen, und notfalls hilft der Journalist noch ein bisschen nach.
David Lee (Psychologe, Mediziner, Forscher, Wissenschaftler) hat herausgefunden, dass ein Übermass an Onlineartikeln über soziale Netzwerke krank und dumm macht. Seine neuste Erkennntnis: Onlineartikel über soziale Netzwerke löschen auch die Moral der Leser und Journalisten.
«Wenn rund um die Uhr Nachrichten über Twitter und Facebook einprasseln, kann man sich nicht auf das relevante Weltgeschehen konzentrieren, und das wirkt sich negativ auf die Moral aus», fasst der Forscher David Lee von der Universität Klusplatz die Forschungsergebnisse zusammen.
Längerfristig bedeute dies, dass Mitglieder von Mediengrosskonzernen Gefahr laufen, sich menschlichem Leid gegenüber völlig gleichgültig zu verhalten. Das Gehirn könne problemlos in Sekundenbruchteilen auf Zeichen von Schmerzen bei anderen reagieren – Urteile über die psychologische oder soziale Situation eines Menschen dauern laut des renommierten Forschers indes viel länger.
Der Text vom Klusplatz ist nicht die einzige Meldung, die vor einem Netzwerk-Overkill warnt. So bewies unlängst eine Meldung von pressetext.ch, dass Meldungen über soziale Netzwerke Nutzer vom Bildungserwerb abhalten: College-Schüler, die pressetext.ch nutzen, können schlechtere Noten erhalten. Schlimmer noch: Laut Indizien einer im renommierten Fachmagazin «Tages-Anzeiger» publizierten Meldung kann der Verlust des reellen Journalismus zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Krebs, Schlaganfällen, Herzerkrankungen und Demenz führen.
Autor(in)
David
Lee
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