News 17.02.2003, 14:30 Uhr

Elektromagnetische Strahlung: gefährlich oder nicht?

An der ETH Zürich findet ab morgen ein dreitägiges Symposium zum Thema «Elektromagnetische Verträglichkeit» statt. Diskutiert werden nicht nur technische Belange, ein grosser Teil der Veranstaltung befasst sich auch mit möglichen Gesundheitsrisiken.
Vom 18. bis zum 20. Februar präsentieren und diskutieren Spezialisten aus Wissenschaft und Wirtschaft an der ETH Zürich [1] neuste Forschungsergebnisse zum Thema "Elektromagnetische Verträglichkeit" [2]. Begleitend informiert eine grosse Fachausstellung. Das Zürcher Symposium wurde 1975 ins Leben gerufen und findet heuer bereits zum 15. Mal statt. Laut Organisatoren gilt es als die grösste europäische Veranstaltung zu diesem Thema. Es geniesst auch hohe internationale Anerkennung und zählte in den letzten Jahren jedes Mal durchschnittlich 900 Teilnehmer.
Das Forschungsgebiet "Elektromagnetische Verträglichkeit" (EMV) befasst sich mit elektromagnetischen Feldern (EMF) und ihren Auswirkungen. EMF werden von jedem elektrischen Gerät produziert. Ziel der Wissenschaftler ist es, zu verhindern, dass andere Geräte oder die Umgebung durch die Strahlung einer bestimmten Quelle negativ beeinflusst werden: Wer ärgert sich beispielsweise nicht darüber, wenn sein eingeschaltetes Handy den Fernseh- oder Radioempfang stört. Hier soll EMV Abhilfe schaffen. Mit der immer stärker werdenden Allgegenwärtigkeit elektromagnetischer Felder treten am Zürcher Symposium vermehrt gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund. Dieses Jahr bilden nicht nur Themen wie "Powerline Kommunikation", "Autoelektronik" und "Messtechnik" einen Schwerpunkt der 131 Beiträge, auch "nichttechnische Auswirkungen elektromagnetischer Felder" nehmen eine prominente Position ein.
So wird Dr. Mike Repacholi von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) morgen das Symposium mit einem Beitrag zu Gesundheitsrisiken elektromagnetischer Felder eröffnen [3]. Auch die Wirkung von Handy-Strahlung auf das menschliche Gehirn und andere Untersuchungen über mögliche Negativfolgen von EMF haben an der Veranstaltung ihren Platz. Wie sehr dieses Thema die Bevölkerung beschäftigt, zeigt sich auch daran, dass die WHO ein eigenes Projekt dazu ins Leben gerufen hat [4]. Wie Dr. Mike Repacholi heute an einer Pressekonferenz informierte, sei es zwar bislang der Forschung noch nicht gelungen, mit Sicherheit nachzuweisen, das elektromagnetische Strahlung Krebs, Gedächtnisverlust oder andere neuronale Schädigungen hervorrufen könne. Es gäbe aber verschiedene Hinweise auf einen solchen Zusammenhang. Gerade jetzt sei die IARC (International Agency for Research on Cancer) [5] mit einer wichtigen Studie zu dieser Fragestellung beschäftigt, die noch in den nächsten Jahren veröffentlicht werden soll.
Wer an dem EMV-Symposium in Zürich teilnehmen will, kann sich direkt an der ETH Zürich registrieren lassen. Die Preise sind auf der Homepage der Organisatoren ersichtlich [6]. Die begleitende Fachausstellung kann gratis besucht werden.



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