Der Cyberkrieg an vielen Fronten (Update)
Der hellhörig gewordene Bot informiert ...
Vom Netz zurück aufs Schlachtfeld
Gelegentlich darf man den Begriff «Cyberkrieg» durchaus wörtlich nehmen; denn auch im Terror-Umfeld sind Cyberkriminelle tätig. Hyppönen nennt im Video als Beispiel den letztes Jahr in England verhafteten Terroristen Tariq Al-Daour. Dieser hatte zusammen mit zwei Komplizen ein Trojanisches Pferd in Form eines Keyloggers benutzt, um zehntausende Kreditkartennummern mitsamt der zugehörigen Namen auszuspionieren.
Mit einigen davon registierten sie mehrere Konten bei Online-Spielcasinos. Sie liessen jene Konten gegen ihre richtigen Konten heftig verlieren. Damit wuschen sie das Geld, das sie sich nun ganz harmlos als ehrlichen Casinogewinn auszahlen liessen. Gekauft wurden mit dem ertrogenen Geld haufenweise Dinge, die man auf einem realen Kriegspfad gut gebrauchen könnte: Schlafsäcke, Zelte, Messer, Navigationsgeräte oder Essensrationen. Die Ware wurde anschliessend per Kurier in den Irak verfrachtet.
Die Beispiele untermauern die Vermutung, dass die Virenszene sich weiter professionalisiert hat. Die Cyberkriminellen gehen härter vor als jemals zuvor. Und die Beute aus diesen Aktivitäten dient offensichtlich auch militärischen oder terroristischen Zwecken. Das heisst aber auch: Computerviren sind kein reines Computerproblem mehr.
03.09.2008
04.09.2008
04.09.2008