Kommentar
03.08.2007, 07:44 Uhr
Das Freitagsbit: Gummiboot
Die WWKolumne: Mindestens ein knallrotes Gummiboot hätte ich schon erwartet. Oder dass die Kerle Manns genug sind, über dem Rütli mit dem Fallschirm abzuspringen.
Heissa, das hätte ein Feuerwerk gegeben! So bliebs denn am 1. August mit Ausnahme der Himmelsglitzer-Artillerie ziemlich friedlich. Zum Glück.
Andere ausgrenzen, das ist heutzutage in der IT kaum mehr möglich. Wie Blogger-CEO Fredy Künzler schreibt, setzt die SVP für ihre jüngste Kampagne auf einen ausländischen Webhoster. Und Apple-Boss Steve Jobs dürfte gar keine Freude daran haben, dass die iPhone-Browser-Progrämmchen auch auf einem Nokia-Handy laufen.
Ein bisschen Schadenfreude kommt da auf. Das iPhone verliert seine Aura des Göttlichen. Mir ist der Sinn hinter der Leier von wegen «das Internet ist der PC» sowieso immer schleierhaft gewesen. Was ist so toll daran, Software und Daten nicht mehr lokal zu halten? Zumal dies offensichtlich unsicher ist. Erstens kann der Internetanbieter pleite gehen. Zweitens folgt auf Web 2.0 auch Hacking 2.0.
Die Ajax-Technologie, die meist hinter den Webprogrammen steckt, macht es den bösen Buben des Internet allzu leicht. So manch ein Web-2.0-Surfer communyziert damit nämlich auf unsicherem Untergrund.
Wie viele, die dieser Tage vermeintlich sicher sind. Gummiboote können sinken, Brücken einstürzen, Epidemien sich ausbreiten, Computer abstürzen, Viren ausbrechen. Kurz: Die gefühlte Sicherheit entspricht nie der realen Sicherheit.
Das Leben ist ein Gummiboot. Wer das erkennt, lebt sicherer.
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