Bergün hebt Fotografieverbot wieder auf

Das skurrile «herzliche Fotografieverbot» von Bergün ist bereits wieder vom Tisch (PCtipp berichtete). Beinahe wurde in dem Bünder 500-Seelen-Dorf ein vollständiges Fotografieverbot für Touristen verhängt. Dieses soll aber nun an der nächsten Gemeindeversammlung wieder aufgehoben werden, wie es in einer aktuellen Mitteilung der Gemeinde heisst. «Das Fotoverbot war eine Aktion in mehreren Akten mit einer geplanten Dramaturgie», sagte Cyrill Hauser, PR-Chef bei der Kommunikationsagentur Jung von Matt/Limmat der Nachrichtenagentur SDA. Offenbar gab es viele irritierte und verärgerte Reaktionen. 

Allerdings sei man von den zahlreichen negativen und teilweise aggressiven Kommentaren nicht überrascht worden. Die Geschichte wurde laut des Bergüner Tourismusdirektors Marc-Andrea Barandum «bewusst kontrovers» aufgenommen. Am Donnerstag berichtete unter anderem die Pendlerzeitung 20 Minuten, dass eine grössere Reisegruppe aus Deutschland wegen der Aktion einen Ferienausflug abgeblasen hat.

Nichtsdestotrotz ist Bergün nun weltberühmt. «Millionen von Menschen rund um den Globus kennen Bergün jetzt», schwärmt der Gemeindepräsident Peter Nicolay im Video (unten). Um ein kleines Bündner Bergdorf wie Bergün über die nationalen Grenzen hinaus bekannt zu machen, brauche es eben «neue und überraschende Wege», heisst es weiter.