Steve Wozniak: Der Vater des PC wird 70

Überreden zur Firmengründung 

Geld und ökonomischer Erfolg spielten im Universum von Wozniak aber ohnehin eine untergeordnete Rolle: «Ich wollte immer nur Ingenieur sein», und seine Arbeit mit Freunden teilen, sagte er. Das Design des ersten brauchbaren Personal Computers, des Apple I, wollte Woz ursprünglich für andere Bastler offenlegen. Jobs musste ihn überreden, daraus eine Firma aufzubauen.
Steve Wozniak (links) zusammen mit Steve Jobs in den Anfangjahren von Apple
Quelle: Archiv
Sein Meisterstück lieferte Wozniak 1977 mit dem Apple II. Jobs liess dafür ein Plastikgehäuse entwerfen, um auch Anwender ausserhalb der Bastlerszene anzusprechen und kümmerte sich um entsprechende Produktionskapazitäten. Er sorgte auch dafür, dass die nötigen Gelder zu Verfügung standen, indem er Investoren wie Mike Markkula und Arthur Rock mit ins Boot holte. 
Beim Design der Platine des Apple II erwies sich Woz als Genie, denn ihm gelang es, mit unvorstellbar wenigen Bauteilen auszukommen. Der Apple II konnte Farben und Grafiken darstellen, zudem war er vielseitig erweiterbar. Der Rechner von Woz erwies sich für Apple als riesiger kommerzieller Erfolg. Er sorgte dafür, dass Apple Computer zu einer weltweit bekannten Marke wurde. Der Börsengang von Apple im Jahr 1980 machte Wozniak und Jobs zu Millionären.
Die Zusammenarbeit der beiden Steves dauerte aber nicht mehr lange: Im Februar 1981 verunglückte der Hobby-Pilot Wozniak beim Start eines Kleinflugzeugs. Er wurde am Kopf verletzt und litt wochenlang unter Gedächtnisstörungen. Danach nahm sich Woz eine Auszeit von Apple, organisierte zwei Festivals mit Musik und Technologie. 1983 kehrte er zurück – nur um sich 1985 endgültig zu verabschieden. Formal ist Woz bis heute Angestellter von Apple und bezieht ein symbolisches Gehalt. 
In den Zeiten vor der Coronavirus-Pandemie jettete Wozniak als Legende aus den Anfangszeiten der PC-Branche um die Welt, um auf Tech-Shows und anderen Events zu sprechen. Er tanzte aber auch ungelenk durch die TV-Show «Dancing with the Stars» im US-Fernsehen und tauchte als er selbst in der Serie «Big Bang Theory» auf. In jüngster Zeit konnten die US-Fernsehzuschauer ihn zusammen mit seiner Frau Janet in der Fox-Show «Celebrity Watch Party» sehen, wie sie in ihrem Wohnzimmer sich andere Fernsehsendungen anschauen und witzig kommentieren.

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Das Dynabook Das Dynabook wurde 1968 von Alan Kay bei Xerox Parc als Modell eines PCs für Kinder aller Altersklassen entworfen. Der Geräteentwurf Kays wird allgemein als die entscheidende Inspiration für die Entwicklung späterer Generationen von Notebooks betrachtet. Kay wollte ein dünnes, tragbares Gerät entwickeln, das nicht mehr als 1 Kilogramm wiegen und dessen Bildschirm den Durchmesser eines normalen Blattes Papier haben sollte. Kay ging davon aus, dass er hierfür einen Bildschirm mit einer Auflösung von 1 Million Pixeln benötigen würde. Dummerweise stand zur damaligen Zeit nicht einmal ansatzweise die erforderliche Technik zur Verfügung.


Autor(in) Christoph Dernbach, DPA



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