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03.12.2014, 08:04 Uhr
Gaming-Laptop: Auf das müssen Sie achten
Spielen auf einem Notebook? Ein Widerspruch für sich? Nicht unbedingt. PCtipp zeigt Ihnen, worauf es bei einem Gaming-Laptop wirklich ankommt.
Ob Gaming und Laptop ein Widerspruch sind, darüber scheiden sich die Spielegemüter. Klar, der klassische PC ist erweiterungsfähig. Wer will, kann sich schon für unter 2000 Franken einen potenten PC zusammenschustern. Wer aber einen platzsparenden Gaming-Laptop will, kauft dagegen die Katze im Sack und bezahlt in der Regel deutlich mehr für die Leistung, die er kriegt. Doch je nach Anwendungszweck und persönlichen Vorlieben, ist der Gamer-Laptop erste Wahl. Wir sagen, auf was Sie achten müssen.
Die Grafikanforderungen
Eines gleich vorweg: Ohne zusätzliche Grafikkarte ergibt ein Gaming-Laptop keinen Sinn. Spass machts auf die Dauer jedenfalls nicht oder dann nur mit einer eingeschränkten Zahl an Bildern pro Sekunde. Es erstaunt zwar, wie gut integrierte Grafikkerne der aktuellen Desktop-Prozessoren mit älteren Spielen wie Battlefield 2 umgehen können. Doch sind die mobilen Varianten nicht ganz so leistungsstark. Einer Sache muss sich der Anwender bewusst sein: Wer sich einen Gaming-Laptop mit minderwertiger Grafikkarte aussucht, hält hier schon den Sargnagel des Geräts in der Hand. Doch, an welchen Grafikchips muss sich der Gamer orientieren?
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Das Lenovo Y50-70, ein 15,6-Zoll-Modell, schlug sich sehr gut in unserem PCtipp-Test. Zu einem Strassenpreis von Fr. 1549.- liegt es preislich im anständigen Mittelfeld. Die Grafikkarte, eine GTX 860M mit 4 GB Grafikspeicher, hat erst knapp ein halbes Jahr auf dem Buckel. Gleich 16 GB RAM arbeiten mit einem Intel Core i7-4702HQ (2,2 - 3,2 GHz) zusammen. Eine SSD gibt es nicht, dafür eine grosse 1-TB-Festplatte mit einem 8-GB-Cache-Modul.
Fazit: Wer einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Budget sucht, findet ihn mit dem Lenovo Y50-70. Das Gerät ist mit 2,4 kg zudem noch portabel.
Aktuelle Grafik-Chips
Aktuelle Grafik-Chips
Gegenwärtig ist die Nvidia GeForce GTX 980M die schnellste mobile Grafikeinheit aus dem Hause Nvidia. Die Grafikschmiede nimmt sich hier beim Wort und behauptet, die mobile Grafikeinheit liefere 75 Prozent des PC-Äquivalents – der GTX 980. Und das ist viel, wenn man weiss, dass vor vier Jahren die GTX480M noch knapp 40 Prozent Leistung der Desktop-Variante zutage förderte. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht: das aktuelle «Beast» von AMD hört auf den Namen R9 M290X.
Anders als beim PC, bei welchem der Durchschnittsspieler alle drei Jahre eine Grafikkarte für ca. 300 bis 400 Franken nachrüstet und stattdessen eher bei Motherboard und CPU die Grundsteinchen setzt, sollte sich der Spieler beim Laptop wirklich Gedanken machen, ob er möglichst das Modell mit der allerneusten Grafikeinheit (GPU) kaufen will. Eine GTX 980M wird immer die bessere Wahl sein als eine GTX 880M.
Die Kehrseite: Man muss je nach Laptop Abstriche beim Akkuverbrauch und bei der Grösse des Geräts in Kauf nehmen. Wer sich einen Spiele-Laptop mit neuster Festplatte, SSD und schnellster GPU anschafft, schleppt schnell einmal mehr als 2 Kilo rum. Tatsächlich gibts kaum leichtgewichtige 15,6-Zoll-Laptops mit High-End-Ausrüstung in allen Bereichen.
Welcher Prozessor soll es sein?
Wer nicht sicher ist, googelt die Prozessorbezeichnung: die vierte Generation (Haswell) sollte es schon sein
Heutzutage hat die CPU nicht mehr einen so grossen Einfluss auf die Spieleleistung. Sinn macht eine Mehrkern-CPU mit höchstmöglicher Taktrate, wenn es um Dinge wie schnelles Video-Transcoding geht, beispielsweise bei Videoschnitt.
Grob kann man Gaming-Notebooks in drei Klassen einteilen:
- Unterste Leistungsschwelle sind portable Spielerechner mit Zweikern-i5-Prozessor mit ca. 2,6 GHz Taktrate.
- Das mittlere Spielfeld bilden Notebooks mit Vierkern-i7-Chip mit mindestens 2,5 GHz Taktung (im Basistakt).
- High-End vom Feinsten kriegt der Anwender mit den Core-i7-Chips ab 3,1 GHz und höher.
Doch zwischen letzteren beiden i7-Varianten kann die Preisdifferenz bis zu 820 Franken ausmachen. Und das für ein bisschen mehr Hyper-Threading (zur Steuerung simultaner Prozesse).
Unser Rat: Verzichten Sie besser auf ein paar Gigahertz, wählen aber von Vorteil mindestens ein Vierkern-i5-Modell (besser: i7-Modell). Man kann die Milchbüchleinrechnung auch so führen: Statt ein paar Hundert Franken zu viel in die CPU-Leistung zu investieren, sucht man sich besser ein Modell mit mehr RAM und mehr SSD-Speicher. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass ein aktueller Haswell-Prozessor (vierte Generation) verbaut ist. Wer unsicher ist, googelt kurz nach der Prozessorbezeichnung (wie z.B. "i7-4710MQ"). Meist landet man mit der Suchanfrage auf der Intel-Informationsseite (ark.intel.com), die sogar auf einen Blick das genaue Alter der CPU verrät.
Da Intel schon mit der nächster CPU-Generation «Core-M» nachrückt, bleibt noch eine Frage offen.
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Nachfolge-Chips im Anmarsch
Nachfolge-Chips in der Pipeline
Seit letztem Monat liefert Intel erste Ultrabooks mit den neuen Core-M-Chips aus. Der Core M wird im 14-Nanometer-Verfahren produziert und ermöglicht deutlich mehr Leistung bei tieferem Stromverbrauch. Geräte ohne zusätzliche Grafikeinheit werden dadurch sogar komplett lüfterlos zurecht kommen. Sollte man also warten?
Ja und Nein. Unter den bisher angekündigten Core-M-Geräten befinden sich noch keine Gaming-Laptops. Die Taktraten der ersten Core-M-Prozessoren mit kryptischen Bezeichnungen 5Y70, 5Y10 takten mit 0,8 bis 1,1 Basistakt noch nicht so hoch. Schon in den nächsten Monaten dürfte eine Umstellung auf ein Stepping mit neuen Modellen erfolgen, weswegen die Hersteller noch zuwarten. Also lautet die Devise: Entweder man kauft sich jetzt ein Modell oder wartet noch 2-3 Monate.
Arbeitsspeicher: mindestens 8 GB
Wie steht es um den den Arbeitsspeicher? Für die meisten Spiele reichen 8 GB Arbeitsspeicher. Ein Modell mit 16 GB zu kaufen, ist sicher keine schlechte Entscheidung, aber kein Must-have. Ein Modell mit 32 GB ist dagegen eine übertriebene Wahl. Es sei denn, Sie wollen zusätzliche Leistung für Videobearbeitung. Dann zahlt sich der Extra-RAM aus.
SSD: eine wichtige Entscheidung
SSD-Speicher ist definitiv zu empfehlen. Ladezeiten und Systemstarts sollen den Spielspass schliesslich nicht trüben. Eine SSD wird aber nicht die Framerates in Spielen ankurbeln. Es spielt somit keine Rolle, ob eine SSD mit SATA-Anbindung oder ein noch schnelleres PCI-Express-Modell verbaut ist. Eine Mindestkapazität von 250 GB ist wärmstens zu empfehlen, da schon aktuellere Spiele wie Assassin's Creed Unity 50 GB belegen.
Der richtige Bildschirm
Modelle mit blickwinkelstarken IPS-Panels sind vorteilhaft, kosten jedoch in der Regel etwas mehr. 4K lohnt sich auf Laptop-Niveau noch nicht. Auch wenn mit einer aktuellen Desktop-Karte (im Single-Betrieb) Spiele wie Skyrim und Batman Arkham City erstaunlich gut mit 4K zurecht kommen, werden die mobilen Spielgefährten zu schnell in die Knie gezwungen. Am besten belässt man es vorläufig noch bei der Full-HD-Auflösung oder zieht 1366 x 768 Pixel als eine Ausweichoption in Betracht, wenn es denn eher ein günstiges Modell sein soll.
Fazit: der Kompromiss aus Grösse und Leistung
Meist freundet sich der Spielfreudige, erst recht der High-End-Spieler, mit einem 17,3-Zoll-Gerät an. Vor allem, wenn er langfristig in den Genuss bestmöglicher Spieleeinstellungen und Ausstattung kommen will. Ein grosser Laptop im Gaming-Bereich bringt gegenüber einem kleineren Gerät auch einen Vorteil mit sich: Hersteller können grössere Lüfter mit niedriger Drehzahl und grössere Heatpipes zur Wärmeabführung einbauen.
Tipp: Machen Sie selber den Stresstest und spielen Sie ca. 10 Minuten auf einem neuen Gerät. Die Lüfter sollten nicht zu stark aufdrehen und man sollte nicht schon nach einer Viertelstunde das Gefühl haben, als eigne sich der Laptop als Outdoor-Grill.
Weitere Tipps finden Sie in unseren laufend aktualisierten Top-5-Charts.
Das Lenovo Y50-70, ein 15,6-Zoll-Modell, schlug sich sehr gut in unserem PCtipp-Test. Zu einem Strassenpreis von Fr. 1549.- liegt es preislich im anständigen Mittelfeld. Die Grafikkarte, eine GTX 860M mit 4 GB Grafikspeicher, hat erst knapp ein halbes Jahr auf dem Buckel. Gleich 16 GB RAM arbeiten mit einem Intel Core i7-4702HQ (2,2 - 3,2 GHz) zusammen. Eine SSD gibt es nicht, dafür eine grosse 1-TB-Festplatte mit einem 8-GB-Cache-Modul.
Fazit: Wer einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Budget sucht, findet ihn mit dem Lenovo Y50-70. Das Gerät ist mit 2,4 kg zudem noch portabel.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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