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11.06.2014, 08:53 Uhr
Einer muss es ja machen: 7 fiese IT-Jobs
Es gibt wirklich dreckige IT-Jobs, aber auch diese müssen erledigt werden.
Nicht jeder im IT-Umfeld kann im Reinraum an bahnbrechenden Technologien arbeiten. Viele IT-Mitarbeiter müssen im Alltag weit weniger attraktiven Tätigkeiten nachgehen.
Im Folgenden finden Sie eine Aufzählung der sieben übelsten Jobs in der IT-Branche und erfahren, warum ohne diese Mitarbeiter und Dienstleister kein Unternehmen funktioniert. Dabei reicht die Bandbreite der Tätigkeiten vom Vor-Ort-Reboot-Spezialisten bis zum Helpdesk-Zombie.
Platz 7: Systemarchäologe
Stellenbeschreibung: Individualisten, die vertraut sind mit 3270, VAX/VMS, Cobol, AS/400 und anderen Legacy-Systemen, an die sich sonst niemand erinnern kann. Muss in der Lage sein, auf längere Zeit komplett in Grossbuchstaben zu tippen. Ein Mindestalter von 55 Jahren wird vorausgesetzt.
«Glauben Sie es oder nicht, Cobol-Entwickler sind nach wie vor gefragt», sagt Jim Lanzalotto, Vice President bei der Zeitarbeitsfirma Yoh. «Man sollte glauben, dass diese alten Systeme seit Jahren ausgestorben sind, aber grosse Unternehmen – vorwiegend in Branchen wie Finanzdienstleistung, Produktion oder im Gesundheitsbereich – halten sich daran fest, wie ein betrunkener Seemann an einem Laternenpfahl.»
Es vollzieht sich eine interessante Wandlung. Viele IT-Spezialisten, die über Fähigkeiten rund um diese alten Systeme verfügen, waren lange Zeit nicht mehr gefragt. Jetzt, da die Unternehmen niemanden mit diesem Wissen mehr finden, geht die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung. Sollten Sie Berater sein, der sich auf eine dieser alten Technologien spezialisiert hat, bewegen Sie sich in einem sehr guten Nischenmarkt.
Platz 6: Helpdesk-Zombie
Stellenbeschreibung: Hervorragende Möglichkeit für multitaskingfähige Personen mit geringer Selbstachtung. Aufstiegsmöglichkeit zum Passwort-Zurücksetzungs-Techniker.
Das ist der Job, den jeder IT-Mitarbeiter hasst. Bruce Kane, Senior Consultant bei M3 Technology Group, definiert einen üblen Job mit den Worten: «Überall, wo man Endkunden besuchen oder mit ihnen sprechen muss – Helpdesk, User-Support und so weiter. Iiigitt! Anwender haben Läuse!»
Natürlich denken Anwender genau das Gleiche über die Support-Techniker. «Viele Personen, die den technischen Support kontaktieren, haben das Gefühl, sie sprechen mit einem Idioten oder werden selbst als solcher behandelt», sagt Kris Domich, Chef eines Rechenzentrums.
Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Unternehmen auf 7 Tage die Woche und 24-Stunden-Arbeitszeit setzen, brauchen diese Firmen auch den Service von spezialisierten Friedhofs-Support-Vampiren, die das Tageslicht scheuen und ihr Leben unter dem Glühen der Netzwerkkonsole führen.
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Rebooter und Friedensbewahrer
Platz 5: Vor-Ort-Reboot-Spezialist
Stellenbeschreibung: Ein Bewerber als Vor-Ort-Reboot-Spezialist für Endanwender muss mit dem Drei-Finger-«Ctrl-Alt-Del»-Gruss und der Rekonfiguration eines Netzwerkanschlusses vertraut sein.
Der Vor-Ort-Reboot-Spezialist führt seinen Job in enger Zusammenarbeit mit dem Helpdesk-Zombie aus, ist aber in der Hierarchie weiter unten angesiedelt. Anders als der Helpdesk- oder Support-Vampir, muss der Vor-Ort-Rebooter in die reale, physische Welt ausschwärmen und mit richtigen Menschen in Kontakt treten.
Ein Erfahrungsbericht von Joel Bomgar, der als Vor-Ort-Reboot-Spezialist Hunderte von Kilometern auf sommerlichen Seitenstrassen von Mississippi verbracht hat: «Bei der Anfahrt kämpfst du mit der Hitze. Dann kommst du zum Kunden – der Serverraum hat die Grösse einer Toilette. Laut, staubig, schmuddelig und kein Platz, um sich hinzusetzen. Du endest stehend, eingeklemmt zwischen dem Server und der Wand, für die nächsten paar Stunden. Es fühlt sich an, wie in der Holzklasse eines Jets.»
Platz 4: Abteilungsübergreifender Friedensbewahrer
Stellenbeschreibung: Selbstständiges Arbeiten vorausgesetzt. Aufgabe: Technische Probleme zwischen sich gegenseitig schuldzuweisenden Abteilungen innerhalb des Unternehmens oder zwischen Unternehmen und deren Auftraggebern lösen beziehungsweise herunterspielen.
Dieser Jobinhaber ist gefragt, wenn unterschiedliche Abteilungen eines Unternehmens an einem gemeinsamen Internet-/Intranetprojekt, wie beispielsweise Firmen-Wiki, Intranet oder Firmenportal arbeiten. In solchen Fällen ist eine Person gefragt, welche die Koordination übernimmt – der Einpeitscher, der jeden Beteiligten auf der richtigen Spur hält und ihn dazu bringt, die Regeln einzuhalten.
Das Problem? IT-Mitarbeiter wollen zentrale Kontrolle, während der typische Unternehmensangestellte in seiner eigenen Geschwindigkeit, in der er seine Aufgaben zu erledigen hat, unterwegs ist, ohne sich an Einschränkungen zu halten. Anwender haben keine Lust, auf eine Entscheidung aus der IT-Abteilung zu warten, bevor sie weiterarbeiten. Diese beiden unterschiedlichen Lager zufriedenzustellen, kann schwierig werden.
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Spione und Migrationsspezialisten
Platz 3: Spionagetechniker (verdeckte Operation)
Stellenbeschreibung: Gesucht werden hier aalglatte Bewerber. Ein sicheres Auftreten beim Lügen, Betrügen, Stehlen, Knacken und Eindringen in Firmennetzwerke ist Voraussetzung. Der Bewerber sollte ausserdem mit Tätigkeiten wie Hacking, Malware und Fälschen vertraut sein. Wichtig ist zudem die Fähigkeit, sich plausibel beispielsweise als Kammerjäger oder Feuerwehrmann auszugeben. Zusammen mit dem Lebenslauf ist ein polizeiliches Führungszeugnis einzureichen.
Diese Personengruppen kommen, nachdem sie ein IT-Chef beauftragt hat, unter einem Vorwand ins Gespräch mit einem Abteilungsleiter, schleichen sich in das Netzwerk ein und schalten dann die komplette IT lahm. Im Anschluss daran kehren sie zurück, um den Bossen zu zeigen, an welchen Stellen das System angreifbar ist.
Der beste Teil? Der Spionagetechniker darf sich verkleiden. Kammerjäger, Abgesandter des Gesundheitsamts, Stromableser – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Jim Stickley von TraceSecurity schildert seinen Arbeitsablauf: Zu Beginn übernimmt Stickley mit seinem Team das Mailsystem des Unternehmens. Dann tauchen sie in der ausgewählten Verkleidung im Unternehmen auf. Üblicherweise nehmen die Angestellten nach den ersten fünf Minuten keine Notiz mehr von den Arbeitern eines externen Dienstleisters. Wenn doch, bittet Stickley sie, ihm zum Beispiel eine Tasse Kaffee zu holen. Ist die Luft rein, schleicht er mit seinem Team in den IT-Sicherheitsraum. Dort nimmt das Team alle Backup-Bänder an sich, lädt Trojaner auf die Server oder verbindet eigene Wireless-Geräte mit dem Netzwerk, um vom Parkplatz aus weiterarbeiten zu können.
Den wirklich üblen Teil dieser Arbeit beschreibt Stickley so: «Am nächsten Tag zurückzukommen und die Menschen, die man mit diesem Trick erwischt hat, damit zu konfrontieren.»
Platz 2: Rechenzentrum-Migrationsspezialist
Stellenbeschreibung: Diese Position beinhaltet den Umzug und die Neukonfiguration von Rechenzentrum über unendlich lange Distanzen innerhalb eines lächerlich kurz gefassten Zeitfensters. Bereits vorhandene Erfahrungen als Kabel-Jockey, Rack- und Blade-Arbeitsknecht und/oder Protokoll-Zombie sind von Vorteil.
Ein Rechenzentrum zu verlegen, ist ein übler Job. Das Ganze innerhalb von 48 Stunden quer über das Land zu versetzen, ist ein wirklich übler Job. Alles auszustecken und den Dreck, der sich über Jahre angesammelt hat, zu entfernen, ist heftig. Kabel stecken jahrelang in backofenähnlich temperierten Räumen, die staubig und eklig sind. Aber der schlimmste Teil dieser Arbeit ist es, das Rechenzentrum an der neuen Adresse wieder aufzubauen. «Die meisten Rechenzentren sind nicht richtig beschriftet und haben zehn verschiedene Datenverarbeitungsberater und Mitarbeiter überlebt, von denen jeder sein eigenes System hatte», sagt Scott Wilson, Inhaber eines amerikanischen Systemhauses.
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Die unangefochtene Nummer 1
Platz 1: Schlamm-System-Architekt
Stellenbeschreibung: Unabdingbar ist die Fähigkeit, sich über, unter oder zwischen enge Zwischenräume quetschen zu können, um technische Probleme zu lösen. Bewerber sollten Spass daran haben, bei geringer Bezahlung lange Zeit unter widrigen Verhältnissen zu arbeiten. Gesucht werden Personen, die keine Allergie gegenüber Sägemehl, Ungeziefer, sonstigen Krankheitserregern aus der Luft oder Abwasserkanälen aufweisen.
Manchmal sind üble Jobs genau das: schmutzig und eklig. Technologie ist heute überall zu finden: auf Ölplattformen, in Fabriken oder in Kläranlagen.
Ein Erfahrungsbericht von Dan King, der in den 90er-Jahren ein neues Prozess-Controlling in einer Kläranlage aufsetzen musste: «Unter anderem war ich dafür zuständig, die Schlammtrockenanlage am Laufen zu halten. Das ist an der Stelle, wo die festen Exkremente von den flüssigen getrennt werden. Ich musste herausfinden, wie die Computer zu programmieren sind, um die richtige Geschwindigkeit der Förderbänder zu steuern, damit der feste Teil dieses Gemisches auf keinen Fall zu heiss wird.»
Der Grund für diesen Auftrag an Dan King war ein vorausgegangenes, «stark riechendes» Feuer in der Anlage. Um den Schlamm in einer ungefährlichen (nicht selbstentzündenden) Konsistenz zu halten, nutzte King eine Programmiersprache aus den 80er-Jahren von Honeywell, genannt CL. «Nach der Programmierung musste ich in die Anlage kriechen, meine Handschuhe überziehen und die Konsistenz des trüben Schlamms prüfen, während ich gleichzeitig die Temperatur überprüfte», so King.
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