Industrie
22.07.2022, 10:47 Uhr
Chipmangel: Die Situation verbessert sich
Grosse Industrieunternehmen sehen bezüglich des Mangels an Halbleiter-Chips Licht am Ende des Tunnels. Im zweiten Halbjahr 2022 sollte sich die Situation merklich verbessern. Erste von ihnen profitieren bereits von der besseren Verfügbarkeit der Chips.
Der Mangel an Halbleiter-Chips sollte im zweiten Halbjahr weniger schwerwiegend sein
(Quelle: Unsplash/Anne Nygard)
Verschiedene Branchen kämpfen zurzeit mit dem weltweiten Mangel an Halbleiter-Chips. Dieser bremst die Produktion und drückt auf die Geschäftszahlen. Doch laut mehreren internationalen Grossunternehmen hat sich die Lage bereits deutlich verbessert.
Hyundai Motors präsentierte gestern seinen besten Quartalsgewinn in acht Jahren. Während das internationale Geschäft des Unternehmens von einer schwachen koreanischen Währung profitierte, trug auch der jetzt wieder einfachere Zugang zu Halbleiter-Chips zu den guten Zahlen bei. Laut Hyundai erlaubte die bessere Verfügbarkeit von Chips dem Automobilunternehmen, seine Arbeit in lokalen Produktionsstätten auch am Wochenende wieder aufzunehmen und Überstunden zu ermöglichen.
Umsatzplus erwartet
Auch die ABB geht davon aus, dass die bessere Chip-Situation sich bald positiv auf das Geschäft auswirken wird. So erwartet das Unternehmen während der nächsten drei Monate ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Dies, da die ABB plant, durch die besser verfügbaren Halbleiter-Chips mehr Industrieroboter und Motoren an Kunden auszuliefern. «Es ist gut zu wissen, dass sich die Situation verbessert», sagt CEO Björn Rosengren, der den Mangel an Chips zu Beginn des Jahres als «schwer» beschreibt. Laut Rosengren sei die Produktionskapazität bei den Chip-Herstellern am Steigen, während die Nachfrage in anderen Sektoren, wie der Verbraucherelektronik, tiefer zu sein scheine. Das erlaube Industriekunden wie der ABB, mehr Chips zu kaufen.
Trotz verpasster Ziele positiv gestimmt
Auch die schwedische Electrolux, die gestern ihre Zahlen präsentierte und dabei die Erwartungen zum Gewinn für das zweite Quartal nicht erfüllen konnte, ist für das nächste Halbjahr positiv gestimmt. CEO Jonas Samuelson glaubt, dass sich die Lieferkettenprobleme bei den Halbleiter-Chips im dritten und vierten Quartal wesentlich abschwächen werden. Gegenüber Analysten und Journalisten sagt er: «Wir kommen Schritt um Schritt zurück zu einem normalen Versorgungsumfeld.»
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