News
06.01.2017, 11:06 Uhr
Das bringt HDMI 2.1
Mit HDMI 2.1 wird die Datenrate nochmals deutlich aufgebohrt. Mit 48 Gigabit pro Sekunde können in Zukunft Auflösungen von bis zu 10K über ein HDMI-Kabel durchgeschleust werden.
Das HDMI-Forum nutzte seine Präsenz an der Consumer Electronics Show in Las Vegas gleich noch, um die Spezifikationen für HDMI-Generation 2.1 auszurufen. Mit HDMI 2.1 wird die Datenrate deutlich angehoben. HDMI 2.0 ermöglichte bislang eine Datenbandbreite von bis 18 Gbit/s, wobei schon DisplayPort 1.3 theoretisch 32 Gbit/s schafft. HDMI 2.1 macht hierbei einen grossen Schritt nach vorne, weil künfitg auch das Durchschleusen von Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 48 Gbit/s ohne Kompression möglich sein soll. Das wirkt sich auch auf die Bildwiederholraten in 4K positiv aus. Für 60 Bilder pro Sekunde war bislang HDMI 2.0 an Bildschirmen und Auslieferungsquellen Pflicht. (HDMI-Kabel tragen nie die Aufschrift der Versionsnummer auf sich und sind meist durch die Bandbreitenangabe gekennzeichnet. Für 4K mit 60 Bildern pro Sekunde muss man in der Regel auf ein sogenanntes High-Bandwith-Kabel zurückgreifen.)
Mit HDMI 2.1 können in Zukunft auch Auflösungen von 7680 x 4320 (8K) bei 60 Hertz oder 3840 x 2160 Bildpunkten (4K) mit 120 Hertz ausgegeben werden. Der Standard bleibt mit demselben Stecker abwärtskompatibel zum Vorgänger und lässt sich auch mit älteren Geräten nutzen. Um von den den höheren Bandbreiten Gebrauch zu machen, werden neue Kabel fällig. Diese werden dann wahrscheinlich wieder die Aufschrift «High-Bandwith» tragen und dürften gemäss der CES-Ankündigung mit der Bezeichnung «48G»deklariert sein (was für die 48-Gbit/s-Bandbreite steht). HDMI 2.1 soll aber gemäss dem Datenblatt sogar für Auflösungen von bis zu 10K mit 100 Bildern pro Sekunde ausgelegt sein.
Dynamic HDR und eARC
Verbesserungen gibt es auch beim Farbraum. Die Rede ist von Dynamic HDR, das Farbinformationen mit 16 Bit beisteuern kann. (Beim statischen HDR sind 10 Bit üblich.) Der Vorteil: Einzelne Aufnahmen können dadurch über unterschiedliche Einstellungen viel flexibler – eben dynamischer – zugeschaltet werden, was den Studiomischern je nach Szene viel mehr Freiraum gibt.
Mit HDMI 2.1 wird auch ein erweiterter Audio-Return-Kanal eingeführt (Enhanced Audio Return – kurz eARC). Sofern Quellen und Receiver den neuen, automatischen Rückkanal unterstützten, braucht es kein zusätzliches Audio-Kabel mehr: Die Töne werden über einen fähigen Receiver dann vom 4K Blu-ray Player automatisch zum TV durchgeschlauft.
Gamern zugute kommt der «VRR»-Spielemodus, der Bildschieren und Stottern auf ultrahohen Auflösungen zusätzlich reduziert.
Software-Updates bei Konsolen?
Der finale HDMI-2.1-Standard wird im zweiten Quartal 2017 veröffentlicht. Erste Hardware mit HDMI-2.1-Anschlüssen und erste Kabel mit der höheren Bandbreite werden wahrscheinlich erst gegen Ende des Jahres erscheinen. Gespannt darf man aber noch sein, ob dann Spielkonsolen wie die PS4 Pro, Xbox One S oder neuere TVs auch per Firmware ein Upgrade auf HDMI 2.1 erhalten werden. Bei den Spielkonsolen ist ein herstellerseitiger Software-Eingriff eher vorstellbar.
Autor(in)
Simon
Gröflin
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.