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05.10.2010, 07:00 Uhr
Facebook: Ruf der Schweiz in Gefahr
Die Schweiz wird von Facebook-Benutzern hauptsächlich über die üblichen Klischees beurteilt. Das ist gefährlich, meint Reputationsexperte Carsten Rossi.
Die neuste Kreation einer grossen US-amerikanischen Kaffeehauskette wird auf Facebook mehr diskutiert als die Schweiz. Zudem geht es bei den Statusmeldungen zur Eidgenossenschaft zu rund 70 Prozent ausschliesslich um einheimische Produkte sowie Lebensmittel und das Ferienland Schweiz. Das ergab eine Reputationsanalyse der Kölner Agentur Kuhn, Kammann und Kuhn.
«Themen wie Demokratie, Gesellschaft und Kunst, die Basis für eine nachhaltige Reputation wären, sind auf Facebook unterrepräsentiert», sagte Geschäftsführer Carsten Rossi an einem Medienanlass am Montag in Zürich. Wenn die Schweiz nach Meinung der Onlinenutzer weiterhin nur die Klischees bediene, laufe sie Gefahr, anfällig für Krisen zu sein. Wenn zum Beispiel eine Uhrenmarke in der Benutzergunst durchfällt, leidet gleichzeitig der Ruf des Landes.
«Themen wie Demokratie, Gesellschaft und Kunst, die Basis für eine nachhaltige Reputation wären, sind auf Facebook unterrepräsentiert», sagte Geschäftsführer Carsten Rossi an einem Medienanlass am Montag in Zürich. Wenn die Schweiz nach Meinung der Onlinenutzer weiterhin nur die Klischees bediene, laufe sie Gefahr, anfällig für Krisen zu sein. Wenn zum Beispiel eine Uhrenmarke in der Benutzergunst durchfällt, leidet gleichzeitig der Ruf des Landes.
Die Schweiz hat selbstredend nicht nur auf Facebook einen Ruf zu verlieren – aber auch. Denn die Bedeutung der Social-Media-Plattformen werde immer grösser, so Doris Albisser, CEO der Zürcher Kommunikationsagentur CLS. Facebook zähle 515 Millionen Benutzer, 96 Prozent aller unter 30-Jährigen sind in den sozialen Netzwerken aktiv. Zudem stammt jeder vierte Treffer in Internetsuchmaschinen von einem Verbraucher und ist nicht durch Unternehmenskommunikation gesteuert.
Reputationsanalyse
Damit Markeninhaber und Firmen erfahren, welche Meinungen auf den Social-Media-Kanälen über sie herrschen, haben Kuhn, Kammann und Kuhn sowie CLS einen «Reputations Explorer» entwickelt. Die Analyse zur Marke Schweiz ist eine Demonstration der Neuentwicklung. Dafür wertete die Kölner Agentur ca. 23'140 Fundstellen der Begriffe «Swiss», «Swissness» und «Switzerland» auf öffentlich zugänglichen, englischsprachigen Facebook-Seiten aus. Rund 20'000 Einträge bestanden aus wertungsfreien Meldungen wie: «traveled around in Switzerland», die für die Auswertung irrelevant waren. Analysiert wurden 2370 Postings.
Damit Markeninhaber und Firmen erfahren, welche Meinungen auf den Social-Media-Kanälen über sie herrschen, haben Kuhn, Kammann und Kuhn sowie CLS einen «Reputations Explorer» entwickelt. Die Analyse zur Marke Schweiz ist eine Demonstration der Neuentwicklung. Dafür wertete die Kölner Agentur ca. 23'140 Fundstellen der Begriffe «Swiss», «Swissness» und «Switzerland» auf öffentlich zugänglichen, englischsprachigen Facebook-Seiten aus. Rund 20'000 Einträge bestanden aus wertungsfreien Meldungen wie: «traveled around in Switzerland», die für die Auswertung irrelevant waren. Analysiert wurden 2370 Postings.
In einem Drittel (33,5 Prozent) dieser Einträge ging es um Schweizer Erzeugnisse wie Mode und Uhren, 19,3 Prozent handelten vom Essen – etwa Käse oder Schokolade. Die Schweiz als Ferienland war Grund für 16,4 Prozent der Statusmeldungen. Die übrigen knapp 30 Prozent befassten sich mit einem breiten Themenspektrum: Architektur, Bildung, Design, Gesellschaft, Industrie (Pharma und Chemie), Kunst, Politik und Technologie waren die Inhalte.
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