Kommentar
12.12.2008, 07:01 Uhr
Das Freitagsbit: Ueli dr Blogger
Die WWKolumne – Nun haben wir ihn im Bundesrat. Er wird wohl bald seinen ehemaligen Meister knechten. Vor allem aber wird er uns überraschen. Den Ueli ist eigentlich ein Blogger.
Vergesst Moritz. Jetzt kommt Ueli. Der quatscht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Mit anderen Worten: Er ist in seinem Herzen ein Blogger. Ohne Wordpress purzeln die Worte aus seinem Mund, so rasch und fadegrad wie sich die Kommentarschlangen in Moritzens Blog füllen.
Der Ueli kanzelt vor laufender Kameras Journalisten ab oder läuft schon mal mitten in der Sendung davon. Man könnte fast sagen, er betreibt damit einen Vorläufer des Flamewars. Auch sonst ist er ein bemerkenswerter Onliner im Off – ein wahrer Freak ohne Internetanschluss. Gibts sowas! Habe bisher immer gedacht, diese Typen rotten sich nur in den Kommentarspalten meines Nullnullblättchens zusammen. Dort habe ich übrigens mal testweise einen Artikel kommentiert und mich auf die miserable journalistische Qualität des Geschreibsels bezogen. Resultat: Die Redaktion hat den Kommentar zensuriert, sprich nach /dev/null verschoben.
Da les ich halt lieber eine richtige Zeitung. Oder liebäugle damit, ein Offliner zu werden. Ist ja off enbar im Trend. Jedenfalls dem Trendguru Matthias Horx zufolge. Die Menschen seien des Online-Lebens müde, sagt er.
Auch hier ist Bundesrat Ueli Maurer ein Trendsetter. Er campiert immer wieder mal gerne im Wald, ganz alleine, eins mit der Natur. Sozusagen offoffline.
Glauben Sie mir, der Mann ist ein Wunder. Als Bundesrat ist er auch eine Wikipedia auf zwei Beinen. Auf einmal ist nicht mehr alles schlecht, im VBS. Das deutet darauf hin, dass nun mehrere Autoren die Stichworte Armee und VBS pflegen...
Ueli, mein Held. Hast bewiesen, wie man im Internezeitalter mit Würde offline bleiben kann.
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