Thermal Earring
12.02.2024, 09:46 Uhr
Hightech-Ohrring misst die Körpertemperatur
Der Thermal Earring ist laut Entwicklern der University of Washington deutlich präziser als eine Smartwatch.
Forscher der University of Washington haben mit dem "Thermal Earring" einen neuen Ohrring zur Überwachung der Körpertemperatur entwickelt. Er lässt sich auch zur Erkennung von Anzeichen von Stress sowie zur Kontrolle von Bewegung und Eisprung nutzen. Das Gadget hat sich in Tests mit sechs Probanden als präziser als eine Smartwatch erwiesen, jedenfalls wenn der Träger es ruhig angehen liess.
Leicht wie eine Büroklammer
Der Prototyp des intelligenten Ohrrings hat die Grösse und das Gewicht einer Büroklammer und eine Akkulaufzeit von 28 Tagen. Mit einem Magnet-Clip wird der Temperatursensor am Ohr des Trägers befestigt, während ein weiterer Sensor etwa 2,5 Zentimeter darunter baumelt. Dieser misst die Raumtemperatur. Der Ohrring kann mit modischen Designs aus Harz zum Beispiel in Form einer Blume oder mit einem Edelstein personalisiert werden, ohne dass dies die Genauigkeit beeinträchtigt.
Laut Qiuyue (Shirley) Xue und Yujia (Nancy) Liu, die jetzt an der University of California San Diego studiert, ist die Messung der Hauttemperatur am Ohrläppchen viel genauer als am Handgelenk, wo eine Smartwatch Daten generiert. "Also machten wir uns daran, einen Temperatursensor in Form eines Ohrrings zu entwickeln. Damit hatten wir auch die Möglichkeit, einen Sensor für die Umgebungstemperatur anzuhängen, der von der Ohrläppchentemperatur entkoppelt ist", so Xue.
Teils im stromlosen Tiefschlaf
"Es war ein schwieriger Balanceakt zwischen Miniaturisierung und Reduzierung des Stromverbrauchs, damit die Batterie nicht allzu oft gewechselt werden muss", ergänzt Liu. Die Forscher zogen alle Register der Stromeinsparung und brachten schliesslich zwei Sensoren, einen Bluetooth-Chip zur Übertragung der Daten auf ein Smartphone, zwei Antennen und die Batterie unter. Diese hält rund einen Monat durch, ehe sie gewechselt werden muss.
Das liegt auch daran, dass die Temperaturwerte nicht kontinuierlich übertragen werden, sondern in bestimmten Abständen. Danach verfällt das Gerät in einen stromlosen Tiefschlaf. Die Apparatur könne auch eingesetzt werden, um die Wirkung einer Therapie zu überwachen, meint Mastafa Springston, klinischer Dozent an der Abteilung für Notfallmedizin an der Hochschule. "Wenn das Fieber sinkt, schlägt die Behandlung an."
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