Kommentar
11.04.2003, 11:00 Uhr
Das Freitagsbit: Stink-Cams
Die WWKolumne
Bald sind nicht mehr die Megapixel das entscheidende Kaufkriterium für Digitalkameras, sondern die Megastinks. Hewlett-Packard hat ein Patent für eine ganze neue Art von Kamera angemeldet. Sie soll nicht nur Bilder, sondern auch Gerüche einfangen. Das geschieht über eine winzige Gaschromatografie-Anlage im Innern der Kamera. Billigere Kameras sollen vordefinierte Gerüche enthalten. Ein Drucker soll anschliessend das Foto mit der richtigen Geruchsmischung ausdrucken.
Dann würde man also Onkel Karls Stinkfüsse am Familientreffen förmlich riechen und ebenso Tante Elisabeths schweres Parfüm, mit dem sie seit Jahren vergeblich auf Männerjagd geht und eine alte Jungfer geworden ist. Der Misthaufen im Bild würde nach Mist stinken, das Kuchendessert am Hochzeitsfest nach Schokolade. Alle diese Gerüche in einem Fotoalbum: Das Leben stinkt.
Bleibt für HP nur zu hoffen, dass keine technischen Pannen geschehen und etwa ein abgelichtetes Fotomodell nicht plötzlich nach einem Parfüm der Konkurrenz riecht. Andererseits ergäben sich durch die neue Technologie durchaus reizvolle, neue Produkte, etwa eine Digitalkamera von Chanel oder ein Drucker von Cerruti. Und am Ende können sich in der IT-Branche wieder alle riechen, was konsumentenfreundliche Standards in allen Bereichen durchaus fördern könnte.
Mal riechen.
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