News 19.03.2015, 13:42 Uhr

Zip.ch: neue Konkurrenz für Local.ch und Search.ch

Local.ch und Search.ch erhalten noch vor dem Zusammenschluss neue Konkurrenz von einem neuen Player namens Zip.ch.
Zip.ch verstehe sich als Alternative zum «Monopol» von Local.ch und Search.ch, sagte Alexandre de Senger, Mitgründer des Unternehmens, auf Anfrage. Das Telekomunternehmen Swisscom und der Medienkonzern Tamedia wollen ihre Verzeichnisdienste Local.ch und Search.ch zusammenlegen. Derzeit prüft die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) das Vorhaben.
Bei Local.ch und Search.ch müssten Kunden für zusätzliche Informationen in ihren Einträgen, wie etwa Webadressen, zahlen, sagte de Senger. Zip.ch sei jedoch für Privatpersonen und Firmen gratis.
Zip.ch hat den Adressbuchplatzhirschen Local.ch und Search.ch den Kampf angesagt
Diese könnten für ihren Eintrag eine Rubrik wählen, Links zu Webauftritten und sozialen Netzwerken sowie Logos einfügen, ohne einen Zuschlag zu bezahlen. Auch der Zugang zu den Daten soll kostenlos sein, wie Zip.ch am Mittwoch mitteilte.
Nächste Seite: Zu hoher Preis für Daten

Zu hoher Preis für Daten

Zu hoher Preis für Daten

Zip.ch greift zudem Swisscom Directories als Datenlieferant für die Verzeichnisdienste an. Das Telekomunternehmen verlange einen zu hohen Preis für die Daten, um «potenzielle Wettbewerber vom Markt abzuschrecken», hiess es in der Mitteilung. Zip.ch werde demnächst gerichtlich gegen «diesen Missstand» vorgehen.
Swisscom Directories hat den öffentlichen Auftrag, Daten für das Telefonbuch zu sammeln. Diese Daten verkauft sie weiter an die Verzeichnisdienste. Zusätzliche Informationen, die über Name, Postadresse, Telefon- und Faxnummer hinausgingen, kosteten dabei extra, sagte de Senger.
Die Swisscom kassiere also zweimal: Zum einen verlange sie Gebühren von Kunden für zusätzliche Einträge ins Telefonbuch, zum anderen verkaufe sie diese Zusatzdaten dann für einen Aufpreis an die Verzeichnisdienste, erklärte de Senger. Der Preisüberwacher Stefan Meierhans hatte diese Praktik bereits letztes Jahr in einem Newsletter kritisiert.
Christian Weber, Sprecher von Swisscom Directories, dementierte auf Anfrage die Vorwürfe. Swisscom Directories sammle als sogenannter Data Agent im Auftrag der Telefongesellschaften die Basisdaten und stelle diese den Verzeichnissen zur Verfügung. Die Preise dafür seien im Fernmeldegesetz festgelegt und auch das zu Swisscom gehörende Verzeichnis Local.ch müsse diese bezahlen. Zusatzdaten wie Webadressen erhebe Local.ch und nicht Swisscom Directories.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.