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08.11.2013, 08:00 Uhr
Wilde Gerüchte um neue Swisscom-TV-Superbox
Plant Swisscom eine neue TV-Box mit neuem Betriebssystem und erweiterten Cloud-Features? Dieser Sache mussten wir genauer nachgehen.
Gerüchte machen den Umlauf, Swisscom plane eine neue TV-Box. Blick.ch berichtet gar von einer «technischen Revolution». Die Zeitung will demnach die Facts bereits in Erfahrung gebracht haben. Möglicherweise hat sich der Blick anlässlich der heutigen Medienkonferenz, bei der es hauptsächlich um Umsatzzahlen und um die Verkündung des neuen CEOs, Urs Schaeppi, ging, mit Mitarbeitern ausgetauscht. Glaubt man dem Bericht, soll (wie bei UPC Cablecoms Horizon) bei der neuen Box WLAN bereits integriert sein. Die Rede ist unter anderem von Cloud-Recording, um grössere Aufnahmen nicht mehr auf die Harddiscs, sondern direkt in der Cloud speichern zu können. Beim Betriebssystem wird spekuliert: Für die Nachfolgerbox könnte Android oder ein anderes System mit Linux-Kern zum Zug kommen.
Swisscom gibt sich bedeckt
«Dass wir auch andere Betriebssysteme prüfen ist natürlich klar», äusserte sich Swisscom-Mediensprecher Olaf Schulze uns gegenüber, der aber diese Gerüchte weder bestätigen noch dementieren wollte. «Cloud-Recording an sich ist nichts Neues», meinte Schulze weiter auf die Frage, was es mit dem Cloud-Features auf sich hat. So gäbe es doch schon lange Recorder, die sich solche Features zunutze machen, sagte Schulze lächelnd. Unter anderem komme diese Technik bereits bei zeitversetztem Fernsehen zum Einsatz. Swisscom kann uns allgemein nur bestätigen, welche Entwicklungsschritte sich abzeichnen.
Cloud bereits zentrale Geschäftsstrategie im KMU-Bereich
Wir vermuten, erweiterte Cloud-Features für noch mehr Aufnahmekapazitäten sind durchaus keine reine Gerüchteküche. Gerade heute bestätigte Swisssom-Divisionsleiter König, dessen Geschäftsbereich die Weiterentwicklung der Cloud-Plattformen beinhalte: «Diese Entwicklung wird weitergehen». Es sieht im Moment noch danach aus, als anvisiere Swisscom nun primär KMUs mit diesem Geschäftszweig. Wenn die IT-Komponenten schon plangemäss bis Anfang 2014 stehen, liessen sich die Konzepte schnell auf andere Geschäftsbereiche ausweiten.
Hat Microsoft noch die Hände frei?
Was das Betriebssystem anbelangt, hat Microsoft nach Aussagen Ericssons im Moment etwas mehr als 20 Prozent Marktanteil der Mediaroom-betriebenen IPTV-Plattformen. Microsoft selber konzentriert sich indes stark auf Live-TV bei der Xbox. Dass Swisscom indirekt Digital-TV auf Android-Basis für M-Budget-Digital-TV-Abos anbietet, ist schon seit März 2013 bekannt. Schon damals soll Olaf Schulze Inside-IT gegenüber gesagt haben: «Wir beobachten natürlich, wie stabil und flexibel die Plattform ist und ob wir bestimmte Facetten auch für Swisscom TV einsetzen können».
Autor(in)
Simon
Gröflin
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