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16.01.2014, 13:20 Uhr
Wi-Free: Cablecom lanciert Kuckucks-WLAN
UPC Cablecom hat heute Morgen ihr neues Angebot Wi-Free präsentiert. Das Öffentliche WLAN auf Basis privater Router wird zuerst in der Stadt St. Gallen getestet.
Mit Wi-Free will UPC Cablecom das grösste öffentliche WLAN der Schweiz erschaffen. Dabei wird auf bestehenden WLAN-Routern ein Hotspot errichtet, der für Cablecom-Kunden zur Verfügung steht. Das Pilotprojekt für Wi-Free startet am 30. Januar in der Stadt St. Gallen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Netz im gesamten Cablecom-Verbreitungsgebiet eingeführt werden.
Wi-Free erstellt ein separates Netzwerk, das unabhängig von dem bereits bestehenden WLAN funktioniert. Über dieses Netzwerk können sich Cablecom-Kunden einloggen und so auf die WLAN-Verbindungen jedes Cablecom-Modems zugreifen.
Keine Unterschiede für Modem-Besitzer
Für die Bereitsteller sollte kein grosser Unterschied festzustellen sein. Die Geschwindigkeit des bestehenden WLANs wird nicht beeinträchtigt. Laut Cablecom ist für die Sicherstellung von Privatsphäre und Datenschutz gesorgt. Dennoch greift Wi-Free auf dieselbe Hardware zu, wie das private WLAN. Dies öffnet einen weiteren Kanal für möglichen Missbrauch.
Um Wi-Free zu nutzen ist eine Registrierung über MyUPC nötig. Diese ist für alle Cablecom-Kunden (ausser Free Internet) offen. Bei der Registrierung setzt man sich selbst ein Passwort, das zum Login bei Wi-Free verwendet wird. Das Passwort wird nach einem einmaligen Login gespeichert und für jedes Wi-Free-Netz automatisch verwendet.
Wer Wi-Free über seinen Router nicht bereitstellen möchte, kann die Funktion über MyUPC deaktivieren. Damit schliesst man sich jedoch von der Nutzung anderer Hotspots aus. Man kann also Wi-Free nur nutzen, wenn man selbst seinen Router freigibt.
Begrenzt auf fünf Nutzer
Die maximale Verbindungsgeschwindigkeit von Wi-Free ist 5 Mbit/s Down und 500 kbit/s Up. Diese wird jedoch stark variieren. Viele WLAN-Router haben keine besonders hohe Reichweite. Auf dem Trottoir vor dem Haus wird die Geschwindigkeit wohl etwas leiden. Für eine Verbindung für Unterwegs scheint Wi-Free ebenfalls nur bedingt nützlich zu sein. Beim Wechseln zwischen zwei Netzen wird die Verbindung wohl unterbrochen. Ist einmal für huntert Meter kein Cablecom-Kunde ansässig, ist die Verbindung weg. Ein klarer Nachteil gegenüber mobilen Datennetzen.
Interessant dürfte jedoch die Verwendung in Restaurants und Bars werden. Diese könnten Wi-Free als Zusatzangebot anbieten, um das Gäste-WLAN zu entlasten. Zumindest für fünf Personen. Darauf ist der Zugang nämlich limitiert. Entsprechend limitiert sind auch die sinnvollen Anwendungsbereiche von Wi-Free. Der Praxisnutzen muss sich also erst beweisen.
Laut eigenen Angaben verfügt Cablecom in der Schweiz über 647'400 Internetkunden, die das Angebot bei einem nationalen Rollout nutzen können. Da der Dienst standardmässig aktiviert ist, dürfte bei einer Mehrheit dieser Kunden der Hotspot aktiv bleiben.
18.01.2014