WEKO prüft Teleclub-Sportübertragungen

Kabelnetzbetreiber begrüssen Entscheid

Kabelnetzbetreiber begrüssen Entscheid
Doch zurück zur Bevorteilung der Swisscom durch Teleclub. Diese ist auch darum so kontrovers, weil Swisscom 49 Prozent der Aktien der CT Cinetrade AG hält. «Offensichtlich ist der Einfluss der Swisscom so gross, dass sie Cinetrade/Teleclub entgegen jeglicher ökonomischer Vernunft verbieten kann, die Fussball- und Eishockeyspiele auch den Kabelnetzkunden anzubieten», sagt Swisscable-Präsident Filippo Leutenegger. Die Kabelnetzbetreiber versuchen schon lange erfolglos, ein Sportangebot auf die Beine zu stellen, das mit jenem von Swisscom TV vergleichbar ist. Entsprechend gross ist die Zustimmung für die WEKO-Untersuchung. Leutenegger: «Nach dem Entscheid der WEKO erwarten wir, dass die Schweizer Bevölkerung rasch breiten Zugang zu den Fussball- und Eishockeyspielen erhält. Es darf nicht sein, dass die staatlich kontrollierte Swisscom dies verhindert.»
Auch der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom begrüsst den WEKO-Entscheid und findet klare Worte für die aktuelle Situation: Die Kabelnetze würden mit einem Minimalangebot abgespeist, das nur einen Bruchteil aller Teleclub-Sportsender umfasse und für die Kunden deutlich unattraktiver sei. Cablecom-CEO Eric Tveter: «Die Motivation von Teleclub ist wirtschaftlich nicht erklärbar. Teleclub schottet den Markt systematisch ab.»
Swisscom: «teilweise Exklusivität gerechtfertigt»
Swisscom sieht dies natürlich etwas anders. «Die hohen Investitionen, die Swisscom und Cinetrade getätigt haben, um die zuvor in der Schweiz vernachlässigten Sportübertragungen als attraktive Inhalte für das Pay-TV anbieten zu können, rechtfertigen eine teilweise Exklusivität bei der Verbreitung über Swisscom TV», schreibt das Unternehmen in einer Stellungnahme. Man sei zuversichtlich, dass auch die WEKO zu diesem Schluss kommen werde. Mit den hohen Investitionen meint Swisscom etwa langfristige Verträge mit Cinetrade, in denen man sich verpflichtet hat, die entsprechenden Teleclub-Angebote anzubieten. Daher seien auch gewisse Exklusivrechte in diesen Verträgen festgehalten worden, wie Swisscom auf Anfrage sagte.
Ganz ähnlich tönt es auch von Teleclub-Besitzerin Cinetrade. Auch hier beruft man sich auf die Investitionen, die im Rahmen der langjährigen Partnerschaft mit Swisscom - auch zur Sicherung von Übertragungsrechten - getätigt wurden und die nach Meinung von Cinetrade «ohne Teilexklusivität nicht in genügendem Mass geschützt werden können.»



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.