News 19.08.2014, 08:11 Uhr

Virenscanner: Was beim letzten Prozent durchsickert

Tatsächlich erkennen so gut wie alle Antivirenprogramme 99 Prozent aller Schädlinge. Allerdings macht das letzte Prozent, je nach Anbieter, einen gewichtigen Unterschied aus.
Das von Microsoft beauftragte Testlabor AV-Comparitives führt periodisch Auswertungen über die Erkennungsgenauigkeit von Antivirenprogrammen durch. Heise.de fasste die letzte Aktualisierung des umfassenden Reports zusammen. Das Ergebnis überrascht: Vielen Antivirenprogrammen gehen trotz hoher Erkennungsraten zahlreiche Bedrohungen durch die Lappen.

Testdaten von Microsoft

Zur Anwendung gelangten Musterdaten von Kunden, die Microsoft durch seine eigene Antiviren-Software «Security Essentials» aus der ganzen Welt erheben konnte. Die Testdaten gaben zunächst Aufschluss darüber, wie oft Kunden mit bestimmten Daten in Kontakt kamen. Denn je nach Land sind einzelne Schädlinge stärker verbreitet als andere. Der erhobene «Virenzoo» wurde mittels verschiedenster Antivirenprogramme einem umfassenden Erkennungstest unterzogen.

Kaspersky und Microsoft mit Top-Ergebnissen

Die Ergebnisse vom Testlabor verdeutlichen, dass Antivirenprogrammen mit hoher Erkennungsgenauigkeit dennoch viele Malware-Programme entschlüpfen.
So hat Bitdefender bei einer Erkennungsgenauigkeit von 99,5 Prozent bei über 3600 von 100'000 Testrechnern einen der kursierenden Schädlinge durchgelassen; bei Kaspersky mit einer Erkennungsgenauigkeit von 99,8 Prozent passierte das nur in 176 Fällen. Avast entschlüpfte in 4600 Fällen ein Schadprogramm. Security Essentials von Microsoft war auch unter den Testkandidaten. Der Microsoft-Software entgingen nur 522 Gefährdungen. 

Interaktive Antivirenkarte

Die ganzen Ergebnisse hat AV-Comparatives inzwischen als interaktive Karte aufbereitet. Die Karte will verdeutlichen, wie gut die einzelnen Antivirenprogramme in bestimmten Ländern auf Bedrohungslagen reagieren. So kann es zum Beispiel sein, dass eine Software wie Avast in Russland viele Angriffe abblockt, während in der Schweiz viele Schädlinge von derselben Software nicht erkannt würden. Die weiss eingefärbten Länder sind möglicherweise die Länder, welche weniger als 100'000 Rechner besitzen. Dem Bericht (PDF) zufolge waren sie rein statistisch für den Test nicht relevant.

Autor(in) Simon Gröflin



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