Unmut zum PS4-Launch Schweiz
Wog erläutert uns die Geschäftspraxis
World of Games erläutert uns die Geschäftspraxis
Michael Wyler von der Wog-Geschäftsleitung erklärt uns, die Zuteilungen der Sony-Konsolen hängen von einem sogenannten Umsatzverteilschlüssel ab. Die genaue Menge, die PlayStation Deutschland der ganzen Schweiz zuteilt, kennt niemand. Geht man angenommen von einer Menge von 5000 bis 10'000 Geräten zum Start aus (bei der Wii U seien es nur deren 1500 für die ganze Schweiz gewesen), wovon zwei Drittel an die Deutschschweiz gehen, werde nach Marktanteil aufgesplittet, abhängig davon, wie viel Hardware der Vorgängerkonsole verkauft wurde. Importiere ein Händler im grösseren Stil (z. B. Digitec nach Wogs Aussage), dann reduziere sich der Wert zusätzlich nochmals deutlich. Der Wog-Geschäftsführer sieht daher in diesem Punkt von Alcom, dass der Händler Tausende Kunden nicht beliefern könne, einen Widerspruch, weil es nicht gerechtfertigt wäre, Sony mangelnde Fairness vorzuwerfen, wenn man – angenommen – über der zu erwartenden Menge verkaufen will. Alcom widerspricht und meint, die genaue Zuteilungsmenge für die Schweiz aus guter Quelle zu kennen, die auch Wog mit Sicherheit kenne.
Was lernen wir daraus?
«Warenmengen werden nach Marktanteil verteilt, das war und ist schon immer so. Ein eher kleiner Händler kann nicht einfach 400 Stück bestellen, wenn er angenommen einen Marktanteil von 5 % hat. Dazu gibt es bei der PS4 eine Hardware-/Software-Ratio. Das heisst: Pro gekaufter Hardware muss Sony eigene Software abgenommen werden. Wenn der Händler damit nicht einverstanden ist, gibt es auch keine Geräte», so ein User auf Consolewars.de. Etwas sehr Ähnliches erklärte uns auch die Konkurrenz von Alcom. Es ist davon auszugehen, dass Sony zum Launch nur gewisse Partner im Boot haben möchte. Bestellt jemand bei seinem bevorzugten Fachhändler, kann er sich demnach (leider) nicht mal sicher sein, ob dieser zum Launch ein Gerät erhalten wird oder nicht. Eine mögliche Folge der Verknappung, so unsere Einschätzung: Einige Händler könnten erst recht versuchen, die PS4 zu importieren, um Bestellungen abzudecken. Die Frage stellt sich: Kann das in Sonys Sinn sein? Sony Deutschland konnte noch nicht zu einer Stellungnahme erreicht werden. Es fragt sich auch, ob Sony Alcom effektiv Zahlen zugesichert hat (europaweit war die PS4 schon Ende Juli ausverkauft). Der Distributor Ingram Micro Schweiz kann uns auf Anfrage zurzeit ebenfalls keine genaue Einschätzung geben, wie die effektive schweizweite PS4-Verfügbarkeit zum Launchtermin aussehen wird.
Autor(in)
Simon
Gröflin
20.10.2013
20.10.2013
21.10.2013
21.10.2013
22.10.2013
23.10.2013
20.11.2013