TV-Zoff: Cablecom-Kunden benachteiligt

Vor wenigen Tagen erschien das September-Programmheft des Bezahl-Fernseh-Anbieters Teleclub [1]. Darin wurde angekündigt, dass Inhaber eines digitalen Teleclub-Decoders ab morgen, dem 1. September, neu die Wahl aus 17 statt 12 Kanälen haben.

Auf diesen Programmauswahl-Zuwachs dürfen sich nun doch nicht alle Inhaber eines Teleclub-Digital-Decoders freuen: Wer das Gerät im Netz der Cablecom betreibt, hat das Nachsehen, so teilte heute Teleclub-Anbieterin TC Service AG in einem Brief an ihre Kunden mit. Nur eine Woche vor dem Start des Zusatzangebots sei die TC Service AG von der Cablecom AG [2] informiert worden, dass Cablecom die Programmerweiterung in ihren Kabelnetzen untersage. Dies - so Teleclub-Marketingleiter Patrick Gantner - obwohl Cablecom seit längerem darüber Bescheid wisse und hierfür auch keine zusätzliche Kabelkapazität bereitstellen müsse. Im Schreiben an die betroffenen Teleclub-Abonnenten lässt Gantner durchblicken, dass juristische Schritte gegen die Cablecom nicht auszuschliessen seien.

Cablecom-Sprecher Stephan Howeg nimmt dazu wie folgt Stellung: Bisher bestehe zwischen Cablecom und Teleclub keine Vereinbarung, welche die Cablecom zur Verbreitung von mehr als den bestehenden 12 Kanälen verpflichte. Cablecom wurde laut Howeg nicht offiziell um eine Erweiterung der bestehenden Vereinbarung angefragt, sondern habe nur durch Zufall von der Ausweitung des Angebots erfahren. Stephan Howeg zeigte sich auch überrascht über die Tatsache, dass sich Teleclub "vor dem Hintergund eigener Versäumnisse und ohne dass überhaupt Verhandlungen stattgefunden hätten", an die Öffentlichkeit wende.