Tele2 mischt Festnetzmarkt mit Mobiltelefonie auf

Die Zahlen, die Tele2-Geschäftsführer Roman Schwarz heute in Zürich den Medien präsentierte, tönen überzeugend: Ein Gespräch auf seinem Mobilnetz soll im Niedertarif nur gerade 2 Rappen pro Minute kosten, im Hochtarif fünf Rappen, ein SMS ebenfalls fünf Rappen. Ein Anruf aufs Festnetz kostet vier, bzw. acht Rappen. Das sei eine Einsparung von bis zu 91 Prozent gegenüber der Konkurrenz.

Allerdings ist es gar nicht die Mobilfunk-Konkurrenz, die Tele2 im Visier hat: Es ist die Besitzerin der so genannten letzten Meile, die Swisscom, die für die letzten paar Meter Telefonkabel in die Haushalte verantwortlich ist.

Die City-Netze, die Tele2 zuerst in Zürich und später auch in anderen grossen Schweizer Städten aufbauen will, lassen sich nämlich auch nicht mit den schweizweiten Mobilfunk-Netzen von Swisscom, Orange und Sunrise vergleichen. Sie sind nur in einem sehr beschränkten Raum nutzbar, Tele2 hat bisher noch nicht einmal Roaming-Verträge mit der Konkurrenz.

Das Tele2-Handyangebot ist deshalb ab März nur in Zürich nutzbar, und dort auch nur für Personen sinnvoll, die meistens nur Festnetzanschlüsse anrufen und auf eine Breitbandverbindung via ADSL ins Internet verzichten. Diese Nutzer können den Swisscom-Vertrag kündigen (und Fr. 25.25 sparen) und für Fr. 14.90 ein Tele2-Mobilabo abschliessen.

Zu allen anderen Tarifstrukturen, wie etwa die Nutzung des Handys ausserhalb des City-Netzes oder was verrechnet wird für Anrufe auf Handys anderer Anbieter, machte Tele2 keine Angaben.