News 27.08.2003, 11:00 Uhr

Stiftung für Konsumentenschutz: Beschwerde gegen Microsoft

Die SKS wirft Microsoft vor, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um Anwender als Tester für fehlerhafte Produkte zu missbrauchen.
Wie die Stiftung für Konsumentenschutz [1] mitteilt, sind auf 91 Prozent aller Schweizer PCs Microsoft-Programme installiert. Dies, da der Konsument auf Grund mangelnder Konkurrenz keine Wahlfreiheit habe. Der Softwarekonzern nutze seine Monopolstellung in unzulässiger Weise aus, so der harte Vorwurf der SKS. Microsoft bringe immer wieder fehlerhafte Produkte auf den Markt, die später gepatcht werden müssen. Konsumenten, Firmen und Verwaltungen würden dabei die Rolle von Testern spielen. Zudem verdränge Microsoft ihre Konkurrenten mit raffinierten Methoden vom Markt oder verhindere deren Markteintritt. Die SKS fordert deshalb von der Schweizer Wettbewerbskommission (WEKO) [2] eine Untersuchung gegen den Softwaregiganten. Dabei soll geprüft werden, ob Microsoft gegen das eidgenössische Kartellgesetz verstösst. Die SKS erhofft sich von der Beschwerde mehr Konkurrenz auf dem Softwaremarkt. Dadurch würde der Anwender sicherere und qualitativ bessere Produkte bekommen.
Microsoft-Pressesprecher Holger Rungwerth empfindet die Anschuldigungen der SKS als hart und unsachlich. Es würden verschiedene Themen durcheinander gemischt. Die SKS gehe nirgends konkret darauf ein, wie Microsoft genau ihre Monopolstellung ausnutze. Die Vorwürfe, dass Microsoft absichtlich fehlerhafte Produkte entwickle, seien unhaltbar. Der Konzern investiere allein in diesem Jahr sieben Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung, um seine Produkte besser und sicherer zu machen. Nach seiner Meinung beruht die Marktdominanz von Windows darauf, dass das Betriebssystem eine hohe Qualität und eine gute Kompatibilität garantiere. Microsoft suche aber gern den Dialog mit der SKS, um die Anschuldigungen zu diskutieren.



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