News 16.04.2014, 11:50 Uhr

StarTV prüft eine Beschwerde gegen Cablecom

Ende 2015 ist Schluss mit Analogfernsehen. Schon im Juni 2014 wirft UPC Cablecom einige Analogprogramme aus dem Angebot. Das stösst StarTV sauer auf.
Am 3. Juni schmeisst UPC Cablecom weitere Sender aus dem analogen Kanalspektrum. StarTV sieht sich laut eines Berichts vom Kleinreport um seine analogen Einschaltquoten beraubt und prüft nun eine Beschwerde bei der Wettbewerskommission. Laut StarTV sei die aktuelle Verbreitung von Analogfernsehen nach wie vor gross.  Ein vorzeitiger Abschied aus dem Analognetz würde die kommerziellen Chancen von StarTV schmälern. Der StarTV-Geschäftsführer Paul Grau meinte, man befände sich seit 2012 in Vertragsverhandlungen mit der UPC Cablecom. Man verstehe zum Beispiel nicht, warum UPC Cablecom den StarTV nicht erst gegen Schluss zusammen mit den restlichen Analogprogrammen aus dem Programm kippt, meinte der Star-TV-Geschäftsführer gegenüber PCtipp. Dieses Verhalten sei schlichtweg wettbwerbsfeindlich.
Die Hintergründe sind komplex. Sie haben jedenfalls nichts mit der technischen Ausrüstung des Senders zu tun. «StarTV ist noch einer der wenigen Sender, der Zuschauerforschung betreibt und eine grössere kommerzielle Werbeplattform bietet», meinte Paul Grau im Gespräch mit PCtipp. Unter den analogen Einschaltquoten belege StarTV, ausgehend von Einschaltquoten sämtlicher Kabelnetzbetreiber, immer noch einen sehr hohen Platz. 
Marc Maurer, der Mediensprecher von UPC Cablecom, meinte im Gespräch, man habe sich entschieden, auf Juni nur noch die Zahl der meist eingeschalteten analogen Sender aufrecht zu erhalten. Man beruft sich bei UPC Cablecom auf eine Zahl von 8 Prozent an Zuschauern, die noch analog fernsehen.
Grundsätzlich endet für die meisten Fernsehprogramme die analoge Verbreitungspflicht Ende 2014, zeigt eine Liste der «Must-Carry»-Programme vom Bundesamt für Kommunikation.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Lunerio
18.04.2014
Wer von euch schaut überhaupt StarTV? Jetzt mal ganz ganz ehrlich?

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PC-John
18.04.2014
Wer von euch schaut überhaupt StarTV? Jetzt mal ganz ganz ehrlich? Ich auch nicht ... Die Hintergründe sind komplex. Sie haben jedenfalls nichts mit der technischen Ausrüstung des Senders zu tun. «StarTV ist noch einer der wenigen Sender, der Zuschauerforschung betreibt und eine grössere kommerzielle Werbeplattform bietet», meinte Paul Grau im Gespräch mit PCtipp. Unter den analogen Einschaltquoten belege StarTV, ausgehend von Einschaltquoten sämtlicher Kabelnetzbetreiber, immer noch einen sehr hohen Platz. Marc Maurer, der Mediensprecher von UPC Cablecom, meinte im Gespräch, man habe sich entschieden, auf Juni nur noch die Zahl der meist eingeschalteten analogen Sender aufrecht zu erhalten. Man beruft sich bei UPC Cablecom auf eine Zahl von 8 Prozent an Zuschauern, die noch analog fernsehen. Die Leute von StarTV fühlen sich auf den Sch... lips getreten, dass sie jemand anders abqualifiziert. Die Einschaltquoten sind nachgerade ein heikles Thema, und sehr gut behütet. Im Analog-Netz kann vom Anbieter (z.B. Cablecom) nicht festgestellt werden, welcher Sender gerade geschaut wird, diese Erhebungen basieren auf einem anderen Verfahren. Im digitalen Netz (mit Setttop-Box) ist das ganz anders. Mit der Settop-Box wird dem Kabelnetz-Server mitgeteilt, welcher Sender "geliefert" werden soll. Da ist es natürlich die einfachste Sache der Welt, gleich noch eine Benutzer-Statistik zu erstellen. Interessant, dass darüber nie ein Zeitungsartikel zu sehen ist, wird da vorsätzlich etwas verschwiegen? Wenn auf dieser absolut genauen Benutzer-Statistik auch noch ausgewertet würde, wie oft man von der Werbung wegzappt, bis die richtige Sendung endlich kommt, oder weiterläuft, da würden sich die Werbefritzen wohl die Haare raufen! ... «StarTV ist noch einer der wenigen Sender, der Zuschauerforschung betreibt und eine grössere kommerzielle Werbeplattform bietet», meinte Paul Grau im Gespräch mit PCtipp ... Und genau hier dürfte das Problem des StarTV liegen, in den wohl zu vielen Werbeblöcken. Schon klar, StarTV muss den ganzen Betrieb über Werbung finanzieren, von den Billag-Gebühren bekommen sie nichts, soviel ich weiss. Die Beschwerde von StarTV gegen Cablecom ist nur ein Neben-Kriegs-Schauplatz. In Wirklichkeit ist es das Problem, dass die (kleinen) Cablecom-Partnernetze keinen Gratis-Digital/Analog-Konverter abgeben. Das weitere Ungemach ist dann eben noch die Wahrheit, wie vlele (oder wie wenige) Teilnehmer sich auf dem StarTV-Kanal dann noch tummeln. PC-John

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gucky62
18.04.2014
Im Analog-Netz kann vom Anbieter (z.B. Cablecom) nicht festgestellt werden, welcher Sender gerade geschaut wird, diese Erhebungen basieren auf einem anderen Verfahren. Im digitalen Netz (mit Setttop-Box) ist das ganz anders. Mit der Settop-Box wird dem Kabelnetz-Server mitgeteilt, welcher Sender "geliefert" werden soll. Da ist es natürlich die einfachste Sache der Welt, gleich noch eine Benutzer-Statistik zu erstellen. Interessant, dass darüber nie ein Zeitungsartikel zu sehen ist, wird da vorsätzlich etwas verschwiegen? Da muss ich Dir widersprechen. Beim analogen TV Programm geht es über dieselben Wege wie beim digitalen Programmen. Die von Dir angeführte Information der Setopbox mag bei SwisscomTV, bzw. eben IP TV noch zutreffen, da dort die "Senderumschaltung" an der "Zentrale" erfolgt und dann der Stream gesendet wird (Im Prinzip eine Point to Point Multicast IP Verbindung). Bei DVB-C oder DVB-S - und das sind die meisten digitalen TV Empfangswege - erfolgt dies wie beim analogen Netz im Tuner und nirgendwo anders. Daher eben auch DVB (Digital Video Broadcasting). Der Kabelnetzbetreiber könnte höchstens via eines IP Rückkanals solche Informationen erhalten, was wieder kein TV Gerät udn Receiver direkt supportet. (HbbTV kann jedoch für so etwas missbraucht werden). Ob die UPC/Cableco Schrottkiste ein solches Monitor Verhalten hat, entzieht sich meines Wissens. (Das wäre aber schon ein massiver Eingriff in den Datenschutz ohne Info an den Kunden....) Das Grundproblem für die Kabelnetzanbieter ist nun einmal die sehr begrenzte Bandbreite, welche ein Koax-Netz nun einmal hat. Da haben die Glasfasernetze einiges mehr an Reserven und Kapazitäten. (Wobei man via Glasfaser da Problemlos DVB-C nutzen kann, was wiederum die Setopboxen unnötig machen würde.) Gruss Daniel