So ist die Arbeit in Samsungs Fabriken

Hauptsächlich junge Frauen

«Ich bin hier, um Geld zu verdienen» sagt eine 23-Jährige mit Nachnamen Wang, die auch in der Samsung-Manufaktur arbeitet. «Viele Menschen kommen hierher, um Geld zu verdienen», fügt sie an.
Die Samsung-Produktionsstätte im Industriepark von Tianjin ist die grösste in China und beschäftigt geschätzte 50'000 Arbeiter. Diese sind direkt bei Samsung angestellt oder arbeiten bei Zulieferbetrieben. Die meisten Arbeiter setzen neben diversen anderen Geräten Mobiltelefone, TVs, LED-Screens und Kameras zusammen und leben in nahegelegenen Unterkünften.
Wang, die ihren Vornamen nicht in der Presse lesen will, gibt an, dass sie bei der Kamera-Manufaktur von Samsung angestellt ist und pro Tag 200 - 300 Linsen zusammenbaut.
«Du machst den ganzen Tag nichts anderes» sagt sie. «Es gibt nichts wirklich Positives an meinem Job, aber auch nichts Negatives.»
In ganz China beliefern Schulen die Produktionsstätten mit Arbeiterinnen, manche haben soeben einen Abschluss, andere machen ein Praktikum.
«Einige Arbeiterinnen haben nur eine mittelmässige Schulbildung, kein Gymnasium absolviert. Die bekommen sonst keine andere Arbeit. Sie sind hier, um Geld zu verdienen.»
Die Arbeit in den Fabriken scheint ähnlich zu sein wie in anderen Gegenden der Welt, doch stören sich die chinesischen Arbeitsrechtaktivisten an der Strategie der Konzerne, hauptsächlich junge Frauen zwischen 18 und 22 Jahren einzustellen, die gut unter Kontrolle zu halten und sich ihrer Rechte nicht bewusst sind.
Auf der nächsten Seite: Schwere Vorwürfe gegen Samsung und was die Arbeiterinnen sagen



Kommentare
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schmidicom
06.09.2012
@PC-Opa Das klingt ja fast so als ob der Kunde im Laden die Möglichkeit hätte dagegen was zu unternehmen. Doch dem ist leider nicht so. Wie ich in einem anderen Posting bereits geschrieben habe wäre das einzige was helfen würde eine Art "Max Havelaar" für Elektronikprodukte.

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Pagnol
06.09.2012
Wir könnten uns natürlich schlicht verweigern. Also gar nichts kaufen und die alten (noch gut funktionierenden Geräte!) weiterverwenden. Dann würde niemand mehr von schlechten Arbeitsbedingungen sprechen. Dafür wäre Arbeitslosigkeit das grosse Thema. Und damit wäre den Leuten dann auch nicht geholfen. Ist eben nicht einfach, sich als Konsument richtig zu verhalten.

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Kovu
06.09.2012
Wir erfreuen uns an den relativ günstigen Computern, Handys und sonstigen Geräten der Unterhaltungselektronik. Unter welchen Bedingungen diese hergestellt werden, daran denken wir nicht. Würde man die Arbeiter in den Fabriken recht behandeln und bezahlen, müsste alles mindestens einen Drittel teurer sein. Und 12 Stunden täglich arbeiten, vermutlich keine freien Wochenenden und mindestens vier Wochen Ferien im Jahr, wer würde das hier tun. Naja, es relativiert sich zumindest insofern als das auch mein Arbeitstag gut und gerne mal 12 Stunden beträgt, und auch ich oftmals an Wochenenden arbeite (ich denke, manch einer der selber einen Betrieb/Geschäft hat kann da mitreden). Ich möchte damit nichts schönreden, ich möchte lediglich verdeutlichen dass Arbeitsbedingungen halt von Betrieb zu Betrieb, Branche zu Branche, und insbesondere von Land zu Land mit anderen Augen betrachtet und mit anderen Nöten in Kauf genommen werden. Sofern eine Arbeit eine Existenz sichern kann, wird sie auch ausgeübt, und Risiken werden mit der Alternative ohne Lebensunterhalt dazustehen abgewogen. Auch wenn das nicht 'schön' ist, es ist die 'Realität'. Sobald Asien aufgrund der gestiegenen Ansprüche der Arbeitnehmer nicht mehr 'günstig' produzieren kann, wird sich der Hersteller eine Fabrik in einem anderen Land (z.B. irgendwo in Südamerika, Afrika) suchen, die das noch kann. Das einzige was wir als Konsumenten wirklich tun können, wäre höhere Preise in Kauf zu nehmen und die Produkte so weit als möglich aus dem EU-Raum zu beziehen. Sobald man aber von Elektronik spricht wird das schwierig, weil sämtliche Produktion in den Asien-Raum ausgelagert wurde. Einfach keine Geräte mehr zu kaufen funktioniert da auch nicht, da wir sonst zwangsläufig in den technologischen Rückstand laufen.