Schloter hinterliess einen Abschiedsbrief

Kein Abschluss in Frieden

Bereits am 26. März 2012 soll Schloter gemäss Tages-Anzeiger vor laufender TV-Kamera gesagt haben: «Ich habe drei kleine Kinder, und ich lebe getrennt, sehe die Kinder alle zwei Wochen. Das vermittelt mir immer wieder Schuldgefühle. Ich habe das Gefühl, hier habe ich etwas gemacht, was nicht richtig ist.» Und nach den Gründen für das Scheitern seiner Ehe befragt, sagte er: «Am Ende war es sicher eine Portion Egoismus.»
Somit konnte wohl Schloter mit einem Teil der Geschichte nicht (in Frieden) abschliessen. Die traurige Geschichte rund um Schloters Ableben berührt wohl vor allem gerade deswegen eine breite Öffentlichkeit, weil sie auf eine gewisse Art so «normal» ist. Schuldgefühle nach einer Trennung sind meistens da. Die Frage ist nur immer, ob man sich aktiv damit auseinandersetzen will und kann. Das Geschäftsumfeld wurde zwar in letzter Zeit für Schloter immer hektischer, wie einigen Äusserungen Schloters in letzten Interviews zu entnehmen war. Klar ist wohl, dass, wenn die neue Beziehung schon seit vier Jahren da war, nicht allein der Faktor «Zeit» eine Rolle gespielt haben muss, um sich aktiver mit privaten Problemen auseinanderzusetzen, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass Schloter sich nicht eingestehen konnte (oder sich gar nicht bewusst war), dass Schuldgefühle nach einem Ehebruch immer vorhanden sind. Vielleicht dachte Schloter ständig, seine Kinder kämen nun durch die neue Beziehung zu kurz. Dabei muss sich Schloter in einem Teufelskreis befunden haben. Es kann durchaus sein, dass Schloter sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen eine Art «Perfektionist» war und nicht akzeptieren konnte (oder akzeptieren wollte), dass Schuldgefühle bei Trennungen auf eine gewisse Art normal sind. Wir werden es nie genau wissen. Genauere Einschätzungen könnten höchstens Vermutungen von Angehörigen bestätigen. Vielleicht haben selbst Nahestehende erst durch den Abschiedsbrief von seinem tiefgreifendem Schmerz erfahren.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Antiplauderi
20.08.2013
Ist ein solches Thema in einer Computer-Zeitschrift wirklich nötig? Habt Ihr wirklich nichts anderes zu Schreiben und muss der Schrott der Tagespresse wirklich auch im PCtipp durch gekaut werden? Einen guten, positiven Nachruf ist O.K. Aber das sollte genügen!

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Simon Gröflin
21.08.2013
Feedback Danke für die Kommentare. Keine Sorge: Das Thema ist auch für uns nun langsam definitiv "beerdigt". Swisscom-Meldungen werden nun mal gerne gelesen und dachten, wir schulden unseren Lesern dieses letzte Update noch. In diesem Sinne – ja: resquiesquat in pace! Rückblickend betrachtet, hätte ich vielleicht tatsächlich auch eine etwas andere Darstellungsform wählen können, indem ich eher einen kurzen Nachruf verfasst hätte. Daher sind Leserkommentare für mich immer wieder sehr wertvoll. Herzlich, die Redaktion

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raby71
18.09.2013
tragisch es geht eigentlich auch nicht mehr um Ihn selbst sonder eher um das spektakel in den Medien, wenn man hört er habe sich das Leben genomen weil er als Top-Manager überfordert gewesen sei.