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03.07.2019, 09:44 Uhr
Konsumentenschutz: Smartphones und Co. sind in der Schweiz deutlich günstiger
Elektronikartikel sind gemäss einer Studie des SKS in der Schweiz günstiger als im nahen Ausland; dafür sind Kosmetikartikel massiv teurer.
Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat einen Online-Preisvergleich für die Bereiche Elektronik- und Kosmetikartikel in der Schweiz sowie dem angrenzenden Ausland durchgeführt. Die Studie kommt zum Schluss, dass Elektronikartikel – Handys, Tablets, Drucker oder Digitalkameras – in der Schweiz durchwegs günstiger zu haben sind als in Deutschland, Frankreich oder Italien.
Der SKS hat den Preisvergleich gemeinsam mit den Allianz-Partnern FRC (Fédération Romande des Consommateurs) und ACSI (Associazione Consumatrici e consumatori della Svizzera Italiana) durchgeführt.
Tiefpreisinsel: Microspot ist der günstigste Händler
Beim italienischen Ableger von Amazon kosten Elektronikprodukte gemäss der Studie im Schnitt 8,7 % mehr als beim günstigsten Schweizer Händler Microspot. Der Preisunterschied zu den zwei deutschen Händlern beträgt bei Media Markt sogar + 11,7 % und bei Conrad + 17,6 %. Beim Onlineshopping in Frankreich kommts am teuersten: Für Elektronikprodukte bei Rue du Commerce zahlen die Konsumenten 18,4 % und bei Pixmania sogar 32,1 % mehr als bei Microspot. Laut Preisbarometer der Konsumentenschützer folgen beim Elektronik-Vergleich mit Deutschland nach Microspot Digitec Galaxus auf Platz 2 und Brack auf dem dritten Podestplatz (siehe Screenshot).
Gemäss SKS wurden nur identische Elektronikartikel verglichen – zum Beispiel Handys, Tablets, Drucker, Digitalkameras, Videospiele oder Lautsprecher.
Verkäuferparadies bei Kosmetikartikeln
Anders sieht es bei Kosmetik aus. Hier ist die Schweiz eine Hochpreisinsel. Bei Coop oder Migros kosten Kosmetikartikel laut Studie durchschnittlich fast 50 % mehr als bei den deutschen Anbietern dm-drogerie markt und Kaufland. Vergleicht man mit Manor, beträgt die Preisdifferenz gar 65 Prozent. Auch in Frankreich oder Italien sind die gleichen Kosmetikartikel ebenfalls günstiger; die Preisunterschiede fallen jedoch geringer aus als im Vergleich zu Deutschland. Detaillierte Resultate finden Sie im Factsheet [PDF].
Die hohen Schweizer Löhne lässt Konsumentenschutz-Geschäftsleiterin Sara Stalder nicht gelten: «Obwohl es immer wieder behauptet wird: Die Schweizer Löhne sind kein Grund für die hohen Preise in der Schweiz – sonst könnten Elektronikartikel nicht günstiger angeboten werden als im Ausland.» Stalder fordert deshalb den Bundesrat und das Parlament auf, wirksame Massnahmen gegen die Hochpreisinsel Schweiz zu ergreifen.
Methode
Die Erhebungen in der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Italien fanden von April bis Mai 2019 statt. Das Preisbarometer vergleicht die Preise von Produkten des täglichen Bedarfs zwischen den wichtigsten Schweizer Anbietern und dem angrenzenden Ausland. Die Preiserhebungen finden online oder direkt in den Verkaufsstellen statt. Kriterien sind z.B. Verfügbarkeit, Repräsentativität, Preise und Zufallsstichprobe.
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