Kommentar
17.08.2010, 11:48 Uhr
Kommentar: Menschen schützen, nicht Fassaden
Schutz der Privatsphäre? Ja, unbedingt. Aber wir sollten den Finger auf die Stellen legen, wo es wirklich wichtig ist.
Meine Ansicht zu Google Street View habe ich bereits einmal kundgetan: Was auf der Strasse zu sehen ist, gehört grundsätzlich nicht zur Privatsphäre, folglich gibt es auch nicht viel zu schützen. Zugegeben, es ist ein Unterschied, ob ich jemanden einmal zufällig auf der Strasse sehe oder sein Bild für unbeschränkte Zeit online verfügbar mache. Aber genau deswegen werden ja Personen und sogar Autokennzeichen anonymisiert.
Unsere nördlichen Nachbarn tun sich offenbar noch schwerer mit Street View als wir Schweizer. Bis heute ist der Dienst nicht einmal für Zentren von Grossstädten aufgeschaltet. Google ist offenbar bereit zur Kooperation mit den Behörden und macht weitere Zugeständnisse: Hausbesitzer können ihre Hausfassade verpixeln lassen. Damit sind einige immer noch nicht zufrieden: Die Frist sei zu kurz, es funktioniere nicht mit allen Browsern. Ich finde das einfach nur noch schräg. Selbstverständlich darf man nicht in Häuser hinseinsehen können, aber die Hausfassade? Die ist ja per Definition öffentlich. Wir sprechen hier ja nur von Fassaden(teilen), die von einer öffentlichen Strasse aus sichtbar sind.
Der Schutz von persönlichen Daten und der Privatsphäre ist wichtig, gerade im heutigen Zeitalter, wo die Missbrauchsmöglichkeiten immens sind. Es ist schon richtig, dass man da mit einer gewissen Skepsis ans Werk geht. Aber suchen wir uns nicht die falschen Feinde aus? Google, Apple, Microsoft und wie sie alle heissen, haben ein Ziel: Geld verdienen. Das tun sie vielleicht nicht immer auf die edelste Weise, aber sie haben nicht das Ziel, Bürger zu überwachen, zu verfolgen, einzusperren oder gar zu foltern. Leute, die solche Ziele verfolgen, arbeiten meist nicht für private Unternehmen, sondern für den Staat.
Unsere nördlichen Nachbarn tun sich offenbar noch schwerer mit Street View als wir Schweizer. Bis heute ist der Dienst nicht einmal für Zentren von Grossstädten aufgeschaltet. Google ist offenbar bereit zur Kooperation mit den Behörden und macht weitere Zugeständnisse: Hausbesitzer können ihre Hausfassade verpixeln lassen. Damit sind einige immer noch nicht zufrieden: Die Frist sei zu kurz, es funktioniere nicht mit allen Browsern. Ich finde das einfach nur noch schräg. Selbstverständlich darf man nicht in Häuser hinseinsehen können, aber die Hausfassade? Die ist ja per Definition öffentlich. Wir sprechen hier ja nur von Fassaden(teilen), die von einer öffentlichen Strasse aus sichtbar sind.
Der Schutz von persönlichen Daten und der Privatsphäre ist wichtig, gerade im heutigen Zeitalter, wo die Missbrauchsmöglichkeiten immens sind. Es ist schon richtig, dass man da mit einer gewissen Skepsis ans Werk geht. Aber suchen wir uns nicht die falschen Feinde aus? Google, Apple, Microsoft und wie sie alle heissen, haben ein Ziel: Geld verdienen. Das tun sie vielleicht nicht immer auf die edelste Weise, aber sie haben nicht das Ziel, Bürger zu überwachen, zu verfolgen, einzusperren oder gar zu foltern. Leute, die solche Ziele verfolgen, arbeiten meist nicht für private Unternehmen, sondern für den Staat.
Auch der Schweizer Staat hat schon in den 1980er-Jahren eindrücklich bewiesen, wie gross sein Eifer ist, wenn es um die Überwachung von harmlosen Zeitgenossen geht. Nun wiederholt sich das Ganze. Wir hatten hier in der Schweiz gerade einen Fichenskandal 2.0, und niemanden interessierts. 200'000 Personen wurden vom Staat aufgrund teilweise lachhafter Kriterien registriert; zum Beispiel wurde man erfasst, wenn man Leute kannte, die ebenfalls in der Datenbank waren. Logisch, dass so ein wurmartiges Schneeballsystem entsteht, bei dem am Schluss jeder registriert ist.
Warum regt sich darüber niemand auf?
Autor(in)
David
Lee
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