News 08.12.2004, 13:00 Uhr

IBM verkauft PC-Sparte für 1,25 Milliarden US-Dollar (Update)

Die Gerüchte haben sich bestätigt. IBM gibt seine PC-Sparte auf. Das Unternehmen sieht seine Zukunft hauptsächlich im Service-Geschäft.
Eine Ära geht zu Ende: Der einstmals bekannteste PC-Hersteller trennt sich von seiner gesamten PC-Sparte. Sie geht für rund 1,25 Milliarden US-Dollar an die chinesische Firma Lenovo, die dadurch zur Nummer drei auf dem PC-Markt wird. Der Verkauf schliesst Desktops, Notebooks sowie Forschung und Entwicklung ein. Dies hat IBM nun offiziell bestätigt und damit den Gerüchten, die seit letzter Woche brodelten ein Ende gemacht. Als Teil des Deals erhält Big Blue einen Aktienanteil von 18,9 Prozent (ca. 600 Millionen US-Dollar) und 650 Millionen US-Dollar in bar. Dank zusätzlichen Verbindlichkeiten im Wert von 500 Millionen US-Dollar beläuft sich der Gesamtwert der Transaktion voraussichtlich sogar auf 1,75 Milliarden US-Dollar. IBM sieht seine Zukunft laut Finanzchef Mark Loughridge im Service-Markt, da das Unternehmen dort höhere Profite erzielen könne. Big Blue wird denn auch zum bevorzugten Service-Partner von Lenovo und für dieses Finanz-, Garantie- sowie Wartungsdiensten übernehmen. Auch Chips, Speichersysteme, Server und Software werden von der Firma weiterhin produziert.
Bekannte Marken wie ThinkPad sollen die nächsten Jahre bestehen bleiben und neben dem Lenovo-Logo auch weiterhin das IBM-Firmenzeichen tragen. Ebenso seien vorläufig keine Änderungen betreffend Produktsupport und -Verfügbarkeit geplant. Das Hauptquartier von Lenovos neuer PC-Sparte wird in New York liegen. Zudem übernimmt IBMs Senior-Vize der Personal-Systems-Abteilung, Stephen Ward, die Position als Lenovos CEO (Chief Executive Officer). Der jetzige CEO Yuanqing Yang wird Aufsichtsratsvorsitzender der chinesischen Firma. Beide Firmen erwarten, dass der Deal im zweiten Quartal 2005 abgeschlossen ist. Zuvor müssen dem Kauf aber noch die Lenovo-Aktionäre und die Regulatoren zustimmen.



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