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10.07.2017, 08:34 Uhr
Hands-on: erster Eindruck des Honor 9
Das günstige Hardware-Wunder zum ersten Mal unter der Lupe.
Die Huawei-Tochter Honor hat sich in nur wenigen Jahren mit Smartphones am Markt etabliert, die viele technische Features der High-End-Kategorie zu günstigeren Preisen mitbringen. Mit dem Honor 8 gelang es im vergangenen Jahr, erstmals auch beim Design aufhorchen zu lassen. Diesen Weg soll auch das neue Honor 9 gehen, das jetzt vorgestellt wurde und bereits im Handel ist.
Mit 449 Franken ist es nach aktuellen Marktpreisen rund 100 Franken günstiger als das P10 der Mutter Huawei, mit dem es technisch stark verwandt ist. Optisch setzt es hingegen eigene Akzente: Vor allem die Rückseite aus 15 gepressten Glasschichten, die je nach Lichteinfall unterschiedlich schimmern, fällt sofort ins Auge.
Es gibt das Smartphone in Schwarz, Silber und in strahlendem Blau, das beim Vorgänger für Aufsehen sorgte. So schick die Lichteffekte aussehen, so störend ist aber die starke Anfälligkeit für Fingerabdrücke. Ausserdem ist das Honor 9 im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten nicht wasser- und staubdicht.
Die Verarbeitung ist aber erstklassig. Die leicht abgerundete Rückseite geht fast nahtlos ins Gehäuse über, die beiden Linsen der Kamera ragen ebenfalls nicht heraus. Der schnell reagierende Fingerabdrucksensor sitzt nun in der Menütaste auf der Vorderseite des Telefons und nicht mehr hinten wie noch beim Vorgänger.
Das Display im 5,15-Zoll-Format ist nicht über die Seiten gebogen, hat aber zumindest einen extrem dünnen Rand. Die Qualität des Bildschirms ist, was die Farben und Kontraste betrifft, gut, aber nicht überragend. Beim Prozessor kommt der hauseigene Kirin 960 zum Einsatz, der vier Kerne mit 2,4 und vier Kerne mit 1,8 GHz hat. In Kombination mit den 4 GB Arbeitsspeicher ist das Arbeitstempo hoch. Im AnTuTu-Benchmark erreicht das Gerät etwa 142'000 Punkte, was es etwa einen Viertel unterhalb der – allerdings auch teureren – Spitzenreiter von Samsung und Apple platziert. Auffällig ist leider eine recht starke Wärmeentwicklung auf der Rückseite des Telefons. An Datenspeicher gibt es 64 GB, der hybride MicroSD-Slot schluckt alternativ auch eine zweite Nano-SIM-Karte.
Die Dual-Kamera hat zwei Linsen, von denen eine mit 20 Megapixeln Schwarz-Weiss-Bilder macht und die andere mit 12 Megapixeln Farbinformationen hinzufügt. Ausserdem ist ein doppelter optischer Zoom möglich. Gegenüber dem Huawei P10 fehlen lediglich der optische Bildstabilisator und der Hinweis auf die Leica-Technologie. Die geschossenen Fotos sehen gut aus, allerdings ist der Ausgleich bei Gegenlicht zu schwach. Bei wenig Licht könnte die Aufhellung besser sein, was auch an der mit f/2.2 eher kleinen Blende liegen dürfte. Doch der Autofokus arbeitet schnell und präzise, die Automatik ist ausgewogen justiert und auch Videos, die in 4K gedreht werden können, machen einen guten Eindruck.
Monster-Kopfhörer für Aufpreis
Beim Sound hat Honor nach eigenen Angaben viel investiert und kooperiert nun mit Monster, die entsprechenden Kopfhörer muss man allerdings noch dazukaufen. Mit einem normalen Headset eines Fremdherstellers, das wir beim Test verwendet haben, ist der Sound satt und voll, aber nicht überragend. Das gilt auch für die integrierten Lautsprecher.
Die EMUI-Oberfläche von Huawei ist schön bunt, hat aber noch kleine Bugs, so verortet sie bei der Einrichtung etwa den Fingerabdrucksensor immer noch auf der Rückseite des Geräts. Auch einige unnötige Apps, die als Bloatware bereits aufgespielt sind, stören. Ein nettes Detail ist dagegen der kleine Infrarotsender an der Oberseite des Gehäuses, mit dem Unterhaltungselektronik- und Bürogeräte gesteuert werden können.
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