Google-Mitarbeiter protestieren gegen Sexismus im Konzern
Beschwichtigungen von Google-Chef Sundar Pichai
Beschwichtigungen von Google-Chef Sundar Pichai
Solche Berichte sind es, welche die Belegschaft auf die Strasse treiben – da bringen auch Beschwichtigungen von Google-Chef Sundar Pichai wenig. In einem Statement sicherte der Top-Manager allen Mitarbeitern, die sich an den Aktionen beteiligen, Unterstützung zu. Bei den Einwänden der Angestellten handele es sich um «konstruktive Ideen», wie die Richtlinien und Prozesse im Konzern verbessert werden könnten. Man werde sich mit diesem Feedback auseinandersetzen.
Pichai hatte nach dem Bericht der «New York Times» rasch Stellung bezogen und versichert, das Unternehmen fahre einen harten Kurs bei Fehlverhalten und habe allein in den vergangenen zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen Anschuldigungen sexueller Belästigung gefeuert.
Dennoch bleibt der Ärger gross: Bei der Kundgebung vor der New Yorker Google-Zentrale hielten Mitarbeiter Schilder mit Slogans wie «Arbeiterrechte sind auch Frauenrechte» hoch. Immer wieder tauchte das alte Firmenmotto auf: «Don't be evil» – tu nichts Böses.
Dieses Credo wirkt mittlerweile wie ein Relikt aus alten Zeiten – wobei es angesichts von Insider-Einblicken in die Firmenkultur während Googles Start-up-Phase möglicherweise ohnehin nie mehr als ein Lippenbekenntnis war. In jedem Fall machen die weltweiten Proteste und Kundgebungen der Google-Mitarbeiter eines sehr deutlich: Beim Thema Gleichberechtigung haben auch die US-Tech-Konzerne, die sich gern als innovative und integrative Weltverbesserer darstellen, noch grossen Nachholbedarf.
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