News 12.05.2017, 09:06 Uhr

Fall Creators Update: Diese Neuerungen plant Microsoft

Das nächste Update für Windows 10 ist ein zweites Creators Update und erscheint im Herbst. Direkt aus Redmond gibt es nun auch erste Informationen.
Microsoft hat bereits verraten, für sein Betriebssystem in Zukunft zweimal pro Jahr grosse Updates zu bringen. Nach dem Creators Update im April steht im Herbst nun das «Fall Creators Update» an, das bisher unter dem Namen «Redstone 3» bekannt war. Wann genau es erscheinen wird, ist aber noch nicht ganz klar. Zu den grösseren Neuerungen zählt eine Funktion, mit der Anwendungen auf mehreren Geräten fortgesetzt werden können. So nebenbei kehrt auch der bekannte OneDrive-Platzhalter zurück. In einer visuellen Timeline führt Microsoft einen Zeitstrahl ein, auf einen früheren Arbeitsstatus zurückzukehren, um nachzuschauen, was vorher erledigt wurde.
Microsoft lieferte an der «Build» einen Vorgeschmack auf eine visuelle Zeitachse, auf der diverse Anwendungen zu verschiedenen Zeitzuständen ausgeführt werden

Zeitstrahl für Programme und Zwischenablage für Office

Verlässt ein User beispielsweise bei der Bearbeitung eines Dokuments den PC, kann er auf Wunsch auch mit dem Smartphone unter Einbezug von Cortana genau an der Stelle fortfahren und mit einer App anknüpfen. Das alles tönt ein wenig nach Apple Time Machine, jedoch handelt es sich bei Apples Zeitstrahl um einen Backup-Dienst, mit dem man sich frühere Dateiversionen vergegenwärtigen kann. Timeline von Microsoft scheint dagegen eher eine Antwort auf die Continuity-Funktion von Apple zu sein, bei der man im selben Stil unter iOS- und macOS-Geräten die Arbeit an Dokumenten fortsetzen kann.
OneDrive-Dateien on demand. Onlinedateien aus Microsofts Cloud wird man wieder im Datei-Explorer zu sehen bekommen

Zwischenablage für Copy&Paste

Eine eigens dafür vorgesehene «Clipboard»-App wird es zudem über die Cloud ermöglichen, schneller «Copy&Paste»-Aktionen durchzuführen. Einen ersten Vorgeschmack dazu gab es an der Microsoft-Build-Konferenz in Seattle. In der Clipboard-App kann der Anwender zum Beispiel auch direkt sehen, welche Bilder in der Zwischenablage sind. Microsoft wird die App, die es dann auch für iOS und Android geben wird, vorerst in Office integrieren. 
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Neues Windows-Design

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Grundlage für die plattformübergreifende Zusammenarbeit ist auch das neue Microsoft Fluent Design System, bisher unter «Project Neon» bekannt. Die Cloud-Daten-Programmierschnittstelle Microsoft Graph soll den Entwicklern dabei helfen, einen geschmeidigen Übergang zwischen den verschiedenen Plattformen zu bewerkstelligen. iOS-Entwicklern will man die entsprechenden Tools mit Xamarin Live Player und Visual Studio in die Hand legen – ein Mac-Rechner mit Xcode-Umgebung wird nicht mehr erforderlich sein.
Das Promo-Video (unten) gibt einen ersten Anhaltspunkt darauf, in welche Richtung sich die Designsprache entwickeln wird.

Linux-Distributionen vom Store herunterladen

Nicht nur bei den Schnittstellen für Android und iOS gibt es Verbesserungen: In Zukunft wird man auch die Linux-Distributionen Ubuntu sowie Fedora und SuSE sogar über den Windows Store herunterladen können, um auf den Pro- und Enterprise-Versionen von Windows direkt mit Linux-Kommandozeilenprogrammen arbeiten zu können. Zur Mobile-Strategie hat Microsofts Joe Belfiore gegenüber The Verge ein Szenario illustriert, wonach wohl jeder typische Anwender sechs verschiedene Geräte regelmässig nutzt. Vielmehr möchte Microsoft im Moment demnach die Anwender verschiedener Plattformen umgarnen, statt Windows Phone überhaupt noch gross zu pushen, worüber bereits spekuliert wurde.
Nebst allen Neuerungen rund um Windows gab es erstmals einen Motion-Controller für die kommenden Mixed-Reality-Headsets zu sehen. Ausserdem setzt Satya Nadella im nächsten Jahr grosse Hoffnungen auf die intelligente Cloud. 

Autor(in) Simon Gröflin



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