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10.12.2008, 09:47 Uhr
Details zum Glasfaser-Ausbau
Reine Glasfaserleitungen ermöglichen atemberaubende Übertragungsgeschwindigkeiten. Der PCtipp zeigt, wie der Ausbau vonstatten geht.
Die Swisscom baut ihr Glasfasernetz aus, um höhere Geschwindigkeiten bei der digitalen Datenübertragung zu erreichen (siehe News von gestern). An der Medienveranstaltung gab der Anbieter einige interessante Details bekannt und liess die Journalisten auch selbst Augenschein nehmen beim Ausbau der Infrastruktur.
Verschiedene Arten von Glasfasernetzen
Reine Glasfasernetze gibt es im Moment noch sehr wenige; die meisten Haushalte verfügen über eine Mischung aus Glasfaser- und Kupferkabel. Auch das Netz der Cablecom ist ein solches Gemisch. Wenn das Glasfaserkabel bis zur einzelnen Steckdose in jeder Wohnung reicht, spricht man von Fiber To The Home (Abkürzung FTTH). Mit diesem maximalen Ausbaustandard sind fast beliebig hohe Datenübertragungen möglich. Immer noch sehr schnell mit über 100 Mbit/s ist Fiber To The Building (FTTB). Dabei ist jedes Gebäude direkt ans Glasfasernetz angeschlossen, nur die Leitungen innerhalb des Hauses bestehen aus Kupfer. Gegenwärtig am weitesten verbreitet ist Fiber To The Node (FTTN): Das Glasfaserkabel ist nur zwischen einzelnen Knotenpunkten verlegt, und es kann eine bis zu 750 Meter lange Kupferleitung in die Wohnung führen. Diese Technologie ist unter der Bezeichnung VDSL bekannt und sehr weit verbreitet. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 10-20 Mbit/s. Das reicht knapp für digitales Fernsehen in hoher Auflösung.
Reine Glasfasernetze gibt es im Moment noch sehr wenige; die meisten Haushalte verfügen über eine Mischung aus Glasfaser- und Kupferkabel. Auch das Netz der Cablecom ist ein solches Gemisch. Wenn das Glasfaserkabel bis zur einzelnen Steckdose in jeder Wohnung reicht, spricht man von Fiber To The Home (Abkürzung FTTH). Mit diesem maximalen Ausbaustandard sind fast beliebig hohe Datenübertragungen möglich. Immer noch sehr schnell mit über 100 Mbit/s ist Fiber To The Building (FTTB). Dabei ist jedes Gebäude direkt ans Glasfasernetz angeschlossen, nur die Leitungen innerhalb des Hauses bestehen aus Kupfer. Gegenwärtig am weitesten verbreitet ist Fiber To The Node (FTTN): Das Glasfaserkabel ist nur zwischen einzelnen Knotenpunkten verlegt, und es kann eine bis zu 750 Meter lange Kupferleitung in die Wohnung führen. Diese Technologie ist unter der Bezeichnung VDSL bekannt und sehr weit verbreitet. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 10-20 Mbit/s. Das reicht knapp für digitales Fernsehen in hoher Auflösung.
Ausbau: Zeitplan und Kosten
Bei den Abzweigungen der Leitungen zu den einzelnen Häusern muss das Glasfaserkabel in einem rechten Winkel gebogen werden. Weil die Kabel nicht sehr beweglich sind, muss dazu überall ein Loch ausgehoben werden (ein sogenanntes Werkloch). Bei der Swisscom befinden sich diese Leitungen meist unter dem Trottoir. Nicht minder kompliziert ist der Ausbau innerhalb des Gebäudes. Nach Angaben von Swisscom beträgt darum der Anteil der Investitionskosten bei FTTB und FTTH 85%, derjenige von FTTN nur 15%. Der Ausbau läuft in einzelnen Quartieren bereits in den Städten Zürich, Basel und Genf. Für 2009 sind Erweiterungen in Lausanne, Fribourg, Bern und St.Gallen geplant, so dass bis Ende 2009 100'000 Haushalte mit FTTH erschlossen sein werden. Bis Ende 2015 soll dann ein Drittel der Bevölkerung die moderne Infrastruktur nutzen können. Da der Ausbau auf dem Land um ein Vielfaches teuerer ist als in der Stadt, muss dieser durch Einkünfte aus den Netzen in der Stadt querfinanziert werden. Swisscom-CEO Carsten Schloter hält es auch für möglich, dass auf dem Land in Zukunft vermehrt Funktechnologien zur schnellen Datenübertragung verwendet werden. Mit FTTB/H sind komfortableres HD-TV, Vollbild-Videokonferenzen oder komplexe PC-Anwendungen übers Internet denkbar.
Bei den Abzweigungen der Leitungen zu den einzelnen Häusern muss das Glasfaserkabel in einem rechten Winkel gebogen werden. Weil die Kabel nicht sehr beweglich sind, muss dazu überall ein Loch ausgehoben werden (ein sogenanntes Werkloch). Bei der Swisscom befinden sich diese Leitungen meist unter dem Trottoir. Nicht minder kompliziert ist der Ausbau innerhalb des Gebäudes. Nach Angaben von Swisscom beträgt darum der Anteil der Investitionskosten bei FTTB und FTTH 85%, derjenige von FTTN nur 15%. Der Ausbau läuft in einzelnen Quartieren bereits in den Städten Zürich, Basel und Genf. Für 2009 sind Erweiterungen in Lausanne, Fribourg, Bern und St.Gallen geplant, so dass bis Ende 2009 100'000 Haushalte mit FTTH erschlossen sein werden. Bis Ende 2015 soll dann ein Drittel der Bevölkerung die moderne Infrastruktur nutzen können. Da der Ausbau auf dem Land um ein Vielfaches teuerer ist als in der Stadt, muss dieser durch Einkünfte aus den Netzen in der Stadt querfinanziert werden. Swisscom-CEO Carsten Schloter hält es auch für möglich, dass auf dem Land in Zukunft vermehrt Funktechnologien zur schnellen Datenübertragung verwendet werden. Mit FTTB/H sind komfortableres HD-TV, Vollbild-Videokonferenzen oder komplexe PC-Anwendungen übers Internet denkbar.
Verhandlungen über gemeinsame Nutzung
Nicht nur die Swisscom, sondern auch lokale Elektrizitätswerke und die Cablecom bauen momentan an ihrer Glasfaser-Infrastruktur. Bei FTTH und FTTB, wo es noch am meisten zu tun gibt, müssen Hausbesitzer ihr Einverständnis zum Ausbau geben. Schloter betonte mehrfach, dass jeder Hauseigentümer nur einmal einen solchen Ausbau durchführen lassen wolle, statt für jeden einzelnen Anbieter erneut das ganze Haus zu einer Baustelle machen. Daher müssten sich alle Unternehmen, die Glasfasern verlegen, die Infrastruktur auch der Konkurrenz zur Verfügung stellen. Ein Glasfaserkabel besteht nach Angaben der Swisscom immer aus mehreren Fasern, die getrennt genutzt werden können. Die Swisscom ist derzeit in Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern für eine gegenseitige gemeinsame Nutzung der Infrastruktur. Genaue Angaben wollte Schoter hierzu nicht machen, liess aber durchblicken, dass die Verhandlungen gut vorankämen – bis auf zwei «Problemfälle».
Nicht nur die Swisscom, sondern auch lokale Elektrizitätswerke und die Cablecom bauen momentan an ihrer Glasfaser-Infrastruktur. Bei FTTH und FTTB, wo es noch am meisten zu tun gibt, müssen Hausbesitzer ihr Einverständnis zum Ausbau geben. Schloter betonte mehrfach, dass jeder Hauseigentümer nur einmal einen solchen Ausbau durchführen lassen wolle, statt für jeden einzelnen Anbieter erneut das ganze Haus zu einer Baustelle machen. Daher müssten sich alle Unternehmen, die Glasfasern verlegen, die Infrastruktur auch der Konkurrenz zur Verfügung stellen. Ein Glasfaserkabel besteht nach Angaben der Swisscom immer aus mehreren Fasern, die getrennt genutzt werden können. Die Swisscom ist derzeit in Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern für eine gegenseitige gemeinsame Nutzung der Infrastruktur. Genaue Angaben wollte Schoter hierzu nicht machen, liess aber durchblicken, dass die Verhandlungen gut vorankämen – bis auf zwei «Problemfälle».
Autor(in)
David
Lee
11.12.2008
11.12.2008
11.12.2008
11.12.2008