Der Schweizer TV-Streit eskaliert

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PCtipp-Redaktor Fabian Vogt hält es für möglich, dass im Streit beide Parteien als Verlierer vom Platz gehen könnten
Es ist eine komplizierte Geschichte, in welche die beiden Parteien verstrickt sind. Beide haben irgendwie recht, denn beide haben ihren Standpunkt. Für den Kunden ist es klar besser, wenn Teleclub überall das gleiche Programm zu gleichen Konditionen anbietet. Wenn das aber betriebswirtschaftlich nicht möglich ist – dieser Eindruck hat sich bei der Recherche ergeben –, wäre es für Teleclub ein Eigengoal. Zudem muss hervorgehoben werden, dass die Swisscom vor Jahren die Sportübertragung aufgebaut hat, in Zusammenarbeit mit Teleclub. So werden heute von gewissen Ligen alle Spiele übertragen, früher wurden die Spiele einzeln gezeigt. Die Kabelunternehmen haben diese Entwicklung verschlafen, auch weil beispielsweise Cablecom damals andere Probleme (schlechter Kundenservice) hatte. Es ist darum logisch, dass Swisscom Exklusivverträge mit Teleclub hat, die nicht so einfach aufgelöst werden können oder sollen. Falls das geschieht, würden überdies die Preise für die Sportrechte in den Keller gehen.
Natürlich muss auch erwähnt werden, dass die 75-Prozent-Beteiligung von Swisscom zu recht für Stirnrunzeln sorgt. Zumal sie als Staatsbetrieb den Teleclub nicht besitzen darf. Die bisherige Lösung der Swisscom: Teleclub wurde in eine unabhängige Gesellschaft ausgelagert, die sich um die Programmgestaltung kümmert. Die Film- und Sportrechte behält aber Cinetrade, und das sind die wertvolleren Assets. Die Teleclub-Aktien sollen derweil zur Mehrheit von unabhängigen Aktionären gehalten werden. Dass dies geschieht, ist aber nicht ohne Weiteres glaubhaft. Es scheint leichter, Strohmänner einzusetzen. Vor allem, weil die Sportrechte ja eben nach wie vor Cinetrade gehören und die schlussendlich bestimmen, was der Teleclub senden darf. Wer in so einer Situation bei Teleclub einsteigt, wird sich darum zuvor sicher mit Cinetrade und damit auch Swisscom unterhalten haben.
Wer am Ende als Sieger aus der Geschichte hervorgeht, ist nicht absehbar. Die Positionen beider Firmen scheinen jedenfalls verhärtet. Sonst hätten nicht zuerst die Kabler und danach Teleclub eine Klage bei der Weko eingereicht. Denn oft, wenn die Weko eine Untersuchung einleitet, kommen Dinge zum Vorschein, welche die Betroffenen lieber im Verborgenen gehalten hätten. Es kann darum gut sein, dass am Ende beide die Verlierer sind.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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Roli1963
13.09.2013
Streit auf dem Buckel der Teleclub-Kunden via UPC-Cabecom Sehr guter Artikel Herr Vogt. Jetzt wird mir als Teleclub-Kunde via UPC-Cablecom (endlich) einiges klar! Swisscom- und Sunrise-TV ist bei mir auf Grund masslos veralteter Telefonleitungen nicht möglich. Und dies in einem Wohnquartier mit mehreren Hundert Wohnungen. Für den Leitungsbau wäre Swisscom zuständig. Ich habe aus diesem Grund seinerzeit bei Sunrise gekündigt, da UPC-Cablecom der einzige Anbieter war, der mir HD-Fernsehen und einen schnellen Internetanschluss bieten konnte. Von Swisscom erhalte ich nicht einmal Antwort, wann Swisscom-TV in unserem Quartier zu empfangen sein wird. Dies werde mir dann via E-Mail mitgeteilt. Bloss: gehört habe ich noch nie etwas, und dies trotz mehrerer Anfragen! Ich ärgere mich auch seit einiger Zeit masslos über Teleclub und über UPC-Cablecom, dass sie diesen Streit auf dem Buckel "ihrer" Kunden austragen! Insbesondere der Empfang der Sportübertragungen auf meinem 140 cm Fernseher in SD-Qualität statt in HD ärgert mich masslos. Ich hatte seinerzeit mit UPC und mit Teleclub Kontakt aufgenommen und beide Firmen schieben die Schuld jeweils dem anderen Unternehmen zu. Ich hoffe daher, dass die WEKO einen Entscheid zu Gunsten der Kabelnetzkunden fällen wird und folgendes festlegt: 1.) UPC-Cablecom hat die Teleclub-Angebote per sofort in HD-Qualität anzubieten. 2.) Teleclub (Swisscom) muss UPC-Cablecom per sofort mehr Sportkanäle anbieten. Sollte für mich als UPC-Cablecom-Kunde nicht bald eine bessere Empfangsqualität möglich sein, werde ich Teleclub komplett kündigen und von UPC-Cablecom werde ich nur noch das im Hausanschluss enthaltene Basicpaket beziehen und ebenfalls meine Zusatzpakete kündigen. Ich habe das Verhalten beider Unternehmungen so satt!