Der neue Microsoft-CEO heisst: Satya Nadella

Nicht ganz unerwartet ist Satya Nadella zum neuen CEO von Microsoft ernannt worden. Er folgt auf den langjährigen CEO Steve Ballmer, der seinen Rücktritt letzten August angekündigt hatte. Das Kandidatenkarussell drehte bei Microsoft auffällig lange. Doch verdichteten sich im Januar die Hinweise, dass der neue CEO gefunden wurde.

Zur engeren Auswahl konnte eigentlich nur noch Steven Elop (Nokia) gezählt werden, nachdem namhafte Kandidaten wie Ex-Microsoft-Manager und VMware-CEO Paul Maritz, Qualcomm-COO Steve Mollenkopf oder der Ford-CEO und ehemalige Boeing-Kadermann Alan Mulally dankend Nein gesagt haben.

Letzte Meldungen über den Chefentwickler von Android, Sundar Pichai, ist wohl eher als Marketing-Gag einer unbekannten Analystenfirma und Newsseite zu bewerten.

Satya Nadella, ist der Cloud-Computing-Chef von Microsoft und trat 1992 der Firma bei. Vorher arbeitete der gebürtige Inder mit Univeristätsabschlüssen in Informatik und Business Adminstrations bei Sun Microsystems. Mit Nadella setzt Microsoft auf einen loyalen Mitarbeiter, der die Firma kennt und von den Mitarbeitern geschätzt wird. In seiner über 20-jährigen Microsoft-Karriere hat sich Nadella kontinuierlich nach oben gearbeitet und war am Schluss verantwortlich für Computing Platforms, Developer Tools und Cloud Services.

Zur Ernennung des erst dritten CEOs des Unternehmens sagt Bill Gates, scheidender Verwaltungsratspräsident: «In dieser Phase des Umbruchs gibt es keinen besseren wie Satya Nadella». Er sei ein Leader der etwas von Engineering verstehe, Geschäftsvisionen habe und gleichzeitig eine Integrationsfigur sei.

Nadella muss Microsoft weiter in ein Cloud-Unternehmen umformen, welches seine Erträge längerfristig mehr aus Services denn aus Software-Paketen generieren will. Dabei muss Nadella die mobilen Devices eine hohe Wichtigkeit zuordnen, auf der Consumer- wie auch auf der Business-Seite. Zentral für diesen Strategiewechsel werden die Xbox-Konsole, das Surface, Office 365 und die Cloud-Infrastruktur Azure sein.

Kurzfristig sind für den neuen CEO die Herausforderungen im schwächelnden Mobile-Markt, insbesondere Tablets, mit Windows 8 zu suchen. Das Surface-Tablet ist noch nicht dort, wo es Microsoft haben will und Windows RT, die abgespeckte Windows 8 Variante für Tablets, kann man als Flop bezeichnen. Bezüglich Windows-Smartphones können neuste Verbreitungszahlen aus Schwellenländern sowie in Europa jedoch verhaltene Zuversicht verbreiten. Ebenso braucht das Unternehmen dringend eine Tablet-Version seines Office-Pakets. Hier haben Google mit Docs und Apple mit iWorks die Nase noch vorne.