Kommentar 16.04.2004, 11:45 Uhr

Das Freitagsbit: Google-Gehirn

Die WWKolumne
Ich bin auch eine Suchmaschine. Mein Gehirn-Index ist zwar nicht ganz so umfangreich, meine zwei Iris-Spiders verfügen zudem nur über einen beschränkten Aktionsradius, doch in Sachen Effizienz schlägt mein interner Google-Service die amerikanischen Web-Sucher um Längen. Ein Blick in meine Favoriten, das Resultat jahrelanger Web-Erfahrung, genügt, um die für mich wichtigen Informationen zu finden.
An mein E-Mail-Postfach lasse ich nur mich und meinen Spamfilter ran. Ich entscheide selbst, welche Mails wichtig sind, welche gelöscht, welche aufbewahrt werden müssen. Ich benötige keine Suchmaschine [1], die mir 1 GB für meinen lebenslangen E-Mailverkehr anbietet und freundlicherweise zwecks Wiederauffinden uralter Gruss-Mails ihre Suchtechnologie einsetzt und so nebenbei Werbeanzeigen einblendet. Man stelle sich vor, da schreibt mir Peter Sexton, mein Bekannter aus England, philosophische E-Mails, in die Google Links und Werbesprüche eines Sexportals einblendet. Tolles Leben hätte ich da!
Google hat ein Problem: Die Suchmaschine wird zu mächtig und könnte sich deshalb dereinst selbst wegevolutionieren. Das geht möglicherweise schneller als mein Gehirn der Umnachtung heimfällt.



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