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11.06.2013, 12:54 Uhr
Das Duell: Xbox One vs. PS 4
An der E3 wurden mit der Sony Playstation 4 und Microsofts Xbox One zwei neue Konsolen vorgestellt. Wir haben die Konsolen aus der Ferne verglichen.
Die Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles ist jedes Jahr für eine Überraschung gut. 2013 ist jedoch besonders: In den Hallen des Anaheim Convention Center werden gleich zwei neue Konsolen vorgestellt.
Sony hat gestern Abend die Katze aus dem Sack gelassen und die Playstation 4 enthüllt. Während die eckige Konsole der Japaner ohne grössere Aufregung vom Publikum angenommen wurde, brach der Saal nur kurze Zeit später in tosenden Beifall aus. Grund dafür war die Ankündigung von Sony, dass die Playstation 4 auch Offline funktioniere und gebrauchte Spiele ohne weiteres weiterverkauft, ausgeliehen oder verschenkt werden können. Ein Punkt an dem sich die PR-Abteilung von Konkurrent Microsoft seit Wochen die Zähne ausbeisst.
Sony kommt das natürlich gelegen. Ohne etwas zu tun avanciert der Playstation-Hersteller zum Publikumsliebling während Microsoft den Grossteil der Negativpresse bekommt. So geht zum Beispiel auch unter, dass Online-Gaming bei der PS4 nicht mehr kostenlos sein wird. Wie bei Microsofts Xbox Live müssen Playstation-Nutzer auf der PS4 Abonnenten von Playstation Plus sein um Online spielen zu dürfen. Im Gegenzug wertet Microsoft seinen Xbox-Live-Dienst um einige Features auf, die bei Sony schon seit Jahren zum Standard gehören. Xbox Live und Playstation Plus rücken also immer näher zusammen.
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Die Hardware und Games
Die Hardware
In Sachen Hardware ist eine Prognose nur schwierig abzugeben. Beide Konsolen basieren auf einer x86-Architektur. Diese sind nicht nur untereinander sehr ähnlich, sondern sind auch mit den meisten PCs verwandt. Das sollte sich positiv auf Portierungen zwischen den Systemen auswirken.
Der Hauptunterschied liegt im verwendeten Arbeitsspeicher. Die Playstation 4 setzt auf 8 GB GDDR5, die Xbox One auf 8 GB DDR3. In der Theorie liegt der Vorteil bei Sony, die mit ihrem GDDR5-RAM über eine grössere Bandbreite verfügen. Die höhere Latenz sollte dabei keine grosse Rolle spielen. In der Praxis werden die beiden Systeme aber ähnlich laufen.
Der Grund dafür liegt in der Optimierung der Spiele durch die Entwickler. Da das Gros der Games auf beiden Plattformen erscheinen wird, werden viele Entwickler wohl einen Mittelweg suchen. Separat optimieren werden die wenigsten. Besonders wenn man bedenkt wie Ähnlich die Architekturen sind. Einen Unterschied wird man wohl höchstens bei den exklusiven Titeln merken und allenfalls einige Frames pro Sekunde mehr bei der PS4.
Games
Ein grosses Verkaufsargument für jede Konsole sind natürlich die Spiele. Besonders jene, die es auf dem anderen System nicht gibt. 2013 scheint der Kampf um die Exclusives jedoch ein wenig abgenommen zu haben. Games von Drittherstellern erscheinen fast alle auf beiden Systemen und die alteingesessenen Microsoft- und Sony-Titel sind schon ein wenig angestaubt. Für die Xbox One wird Halo wohl wieder ein grosser System-Seller. Der fünfte Teil des Space-Shooters rund um Master Chief ist bereits angekündigt. Auch Sony zieht seine futuristische Ballerei, mit Killzone: Shadows Fall, weiter. Jedoch kam Killzone in der Vergangenheit nie ganz an die Beliebtheit von Halo heran.
Auch in Sachen Rennspiele gibt es wieder viel Exklusives: Microsofts Forza-Serie und Sonys Gran Turismo werden erwartungsgemäss weitergeführt, GT bekommt auf der heimischen Playstation aber zusätzliche Konkurrenz: Drive Club erscheint exklusiv auf der Sony-Konsole und ist für Playstation-Plus-Mitglieder kostenlos.
Bei den weiteren Exklusivtiteln hat Microsoft noch die Nase vorn: Killer Instinct, Ryse und Quantum Break bringen frischen Wind in die Konsolensegel. Zwar bringt Sony mit Knack, The Order und einem neuen Infamous-Game auch einiges an Verkaufsargumenten mit, die Xbox-Liste ist aber schlicht länger und interessanter. Bis zu Launch kann hier aber noch so einiges passieren.
Punkten kann Sony auch bei den Indie-Entwicklern: Diese können auf der PS4 ohne Publisher ihre Spiele veröffentlichen. Ein riesiger Vorteil für die unabhängigen Studios.
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Multimedia, Preis und Release
Multimedia
Der Hauptpunkt der Xbox-One-Enthüllung lag auf den verschiedenen Multimedia-Features mit denen sich Microsoft von der Konkurrenz abheben will. Partnerschaften mit der NFL oder Netflix, Skype-Integration und eingebettete TV-Unterstützung sollen die Xbox One zum Dominator des Wohnzimmers machen. Aber auch Sony wartet mit einem grossen Multimedia-Angebot auf. Statt auf TV liegt der Fokus mehr auf Online. Eine tiefe, soziale Vernetzung und Streaming-Features sind hier Trumpf. Damit zielt Sony etwas mehr auf die Zukunft, während Microsoft aus den noch grösseren TV-Märkten Profit schlagen will. Die Xbox One macht sich den Start so etwas leichter, die Playstation scheint aber für die Zukunft etwas besser gerüstet zu sein.
Preis & Release
Beide Konsolen erscheinen voraussichtlich noch dieses Jahr. Die Xbox soll im November erhältlich sein, von Sony lautet die Ankündigung «auf die Feiertage hin», wahrscheinlich also Anfang Dezember. Preislich ist die Playstation leicht im Vorteil: Der Schweizer Game-Händler World of Games hat von Microsoft bereits den finalen Preis für die Xbox One erhalten: Die Konsole wird 629 Franken kosten. Die Playstation 4 ist in den USA 100 Dollar günstiger, World of Games erwartet daher einen Preis zwischen 499 und 550 Franken. Der Preisunterschied liegt hauptsächlich an Kinect. Bei der Xbox ist die Kamera im Lieferumfang enthalten und wird zum Betrieb der Konsole benötigt. Das Sony-Pendant Playstation Eye wird nicht mitgeliefert und ist optional.
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Fazit
Fazit
Nach den grossen E3-Präsentationen hat Sony leicht die Nase vorn. Zwar ist die Liste der exklusiven Titel bei der Xbox noch grösser, diese ist aber der beweglichste Teil der Konsole. Hier kann noch viel passieren. Die festen Teile gehen an Sony: Mehr Performance, Mehr Indies, keine Einschränkungen für gebrauchte Spiele und der Preis. Zu guter Letzt gewinnt Sony auch mit seiner positiveren Einstellung die Gunst der Gamer. Die PR-Abteilung der Japaner hat in den vergangenen Jahren viel dazugelernt und geht bisher mit der Präsentation der neuen Konsolen schlicht besser um wie Microsoft. Während die Redmonder versuchen Restriktionen zu verkaufen, brüstet sich Sony mit der Absenz ebendieser und «gewinnt» so die E3 2013.
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