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19.12.2000, 14:45 Uhr
Da nützt jeder Voodoo-Zauber nichts
Die Gesetze der Marktwirtschaft sind unerbittlich: Nvidia kauft 3Dfx, die mit ihren Voodoo-Grafikkarten ein Pionier im 3D-Markt war.
Technologie, Markennamen und Lagerbestände - alles geht an Nvidia. Damit kämpfen nur noch zwei Firmen um die Tempo-Krone bei den Grafikkarten: Nvidia und ATI. Das erinnert an das Duell Intel gegen AMD bei Prozessoren. Die beiden Firmen bekriegen sich an allen Fronten. So liefert ATI beispielsweise die Grafikkomponenten für Nintendos Gamecube, während Nvidia die Xbox von Microsoft antreiben wird.
Mit dem Kauf von 3Dfx hat Nvidia Zugriff auf alle vom ehemaligen Konkurrenten entwickelten Technologien. Mit dem Kauf geht ebenfalls die Firma Gigapixel - erst im März von 3Dfx erworben - an Nvidia: Sie entwickelt eine bandbreitensparende Render-Technik. Auch rechtlich profitiert Nvidia vom 3Dfx-Kauf: Patentklagen von 3Dfx sind nicht mehr zu befürchten. Nvidia hat genug damit zu tun, Klagen von Rambus wegen der verwendeten SD- und DDR-RAM-Technik abzuwehren.
Die einen dürfen nicht, die anderen tun es ungeniert: Ein Monopol bilden. Trotz ATI hält Nvidia mit dem 3dfx-Kauf ein Quasi-Monopol inne. Gamer, die grafisch anspruchsvolle Spiele lieben, kommen kaum um die Firma herum, welche damit letztlich auch die Preise diktieren kann. Auch so ein Gesetz der lieben, freien Marktwirtschaft, die nur noch auf dem Papier danach riecht, wie die Realität in der hart umkämpften Telekom- und IT-Branche zeigt. Da hilft nicht mal mehr ein Voodoo-Zauber.
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