News 07.05.2012, 10:48 Uhr

Cookie-Skandal: Google droht Millionenbusse

Weil Google Safari-Nutzern heimlich einen Cookie unterschob, muss der Konzern vielleicht bald ein dickes Bussgeld zahlen.
Im Februar ist der Stanford-Forscher Jonathan Mayer einem geheimen Google-Cookie auf die Schliche gekommen. Das hatte sich trotz Sicherheitsmassnahme im Browser als Drittanbieter-Cookie auf die Rechner von Safari-Surfern gemogelt. Google verteidigte sich damals laut Wall Street Journal noch: Der Cookie habe nur eine sehr kurze Lebenszeit und diene lediglich dem Komfort der User. Wie Bloomberg berichtet, könnte Google nun zu einer Strafzahlung von über 10 Millionen US-Dollar verdonnert werden – wegen des Cookies.
Bloomberg beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut sei. Das Bussgeld werde von der U.S. Federal Trade Commission (kurz FTC) verhängt. Diese schützt in den USA unter anderem Verbraucherrechte. Laut Bloomberg wäre es das erste Bussgeld, das die FTC wegen Verletzung der Privatsphäre im Internet verhängt. Der Google-Sprecher Chris Gaither soll bereits Googles Kooperation mit den Behörden zugesichert haben. Von FTC liegt Bloomberg bislang kein Kommentar vor.
Betroffen vom geheimen Google-Cookie waren nicht nur PCs und Laptops mit installiertem Safari, sondern auch iPhones und iPads. Eigenen Aussagen zufolge habe Google «das nicht erwartet» und nach Bekanntwerden des Falls den Safari-Code wieder entfernt.
Schon kurz nach Bekanntwerden des Safari-Cookies von Google mischte sich übrigens Microsoft ein. «Wieder einmal ist das Thema Privatsphäre in den Nachrichten», kommentierte Ryan Gavin, General Manager Internet Explorer Business and Marketing von Microsoft und empfahl den Internet Explorer. Einen Tag später wurde bekannt, dass Google auch IE-Usern heimlich Cookies unterschob. Microsoft reagierte mit einer Blocking-Liste.



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