News 19.02.2013, 10:34 Uhr

Bill Gates spricht über Microsofts Fehler

Microsoft-Mitgründer und -Vorsitzender Bill Gates hat in einem Interview im US-Fernsehen die Windows-Phone-Strategie des Software-Riesen als «Fehler» bezeichnet.
Bill Gates kümmert sich derzeit hauptsächlich um seine Stiftung und nicht um das Tagesgeschäft bei Microsoft. Das heisst aber nicht, dass er zufrieden ist mit dem, was die Firma, die er mitgegründet hat und Jahrzehnte als CEO dominierte, derzeit vorzuweisen hat. Hauptsächlich die Mobilstrategie der Firma ist für die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn des Verwaltungsratspräsidenten verantwortlich.
Während eines Interviews in der Morgensendung des US-Fernsehsenders «CBS» gab Gates zu, er sei mit der Performance von Microsoft im mobilen Markt nicht zufrieden und bezeichnete die Smartphone-Strategie des Unternehmens als «Fehler». «Wir haben die Mobiltelefone zwar nicht verpasst. Aber die Art und Weise, wie wir die Sache angingen, führte dazu, dass wir nicht die Führungsrolle in dem Markt einnehmen konnten, daher haben wir hier klar Fehler gemacht», erklärte Gates.
«Keine Führungsrolle» ist wahrhaftig keine Übertreibung des Microsoft-Gründers. Die Redmonder hatten laut Comscore im Dezember 2012 mit ihren Smartphones einen Marktanteil von 2,9 Prozent vorzuweisen. Das ist gut die Hälfte des Anteils von BlackBerry, dessen Geschäftsgang mit allen möglichen negativen Adjektiven bedacht wird.
Allerdings vermied es Gates, die Smartphone-Misere des Konzerns dem derzeitigen CEO Steve Ballmer in die Schuhe zu schieben. Dieser habe während seiner Zeit auf dem Chefsessel einige ausserordentliche Dinge in die Wege geleitet. Im letzten Jahr gehöre hierzu etwa die Lancierung von Windows 8, das Gates als «Schlüssel zur Zukunft» von Microsoft bezeichnete. Aber auch den hauseigenen Tablet Surface, die Suchmaschine Bing und die Spielkonsole Xbox 360 erwähnt er positiv. «Ist das genug?», fragt sich Gates aber kritisch und beantwortet die Frage mit: «Nein, Ballmer und ich sind nicht zufrieden, dass wir nicht das Menschenmögliche tun, um wirklich durchschlagende Dinge zu entwickeln».



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