Apple steigt mit iPhone in den Handy-Markt ein und zeigt Apple TV

Mit zwei Handy-Modellen, einem 4- und 8-GB-iPhone, will Newcomer Apple [1] im Handymarkt gestandene Grössen wie Nokia oder Sony-Ericsson das Fürchten lehren. Das günstigere iPhone mit 4 GB soll 600 Franken kosten und ab dem dritten Quartal 2007 in der Schweiz erhältlich sein.

Steve Jobs hat die Katze aus dem Sack gelassen: Auf der Macworld-Expo in San Francisco stellte der Firmengründer von Apple die ersten beiden Handys der IT-Firma vor. Unterschiedlich sind jedoch nur die Speichergrössen und Preise. Das Einsteigermodell fasst 4 GB und soll etwa 600 Franken kosten, doppelt so viel Speicher bekommt der Käufer, wenn er zur etwa 750 Franken teuren 8-GB-Version greift. Die äusseren Masse und Ergonomie-Werte der beiden Modelle sind identisch: Sie sind je 1,16 Zentimeter dünn (siehe unteres Bild) und wiegen gerade mal 135 Gramm. Auf der Frontseite eingelassen sorgt eine 2-Mpx-Kamera für Videoaufnahmen.

Eine Taste genügt

Richtig innovativ ist die Bedienung des iPones: Das Handy besitzt nur eine einzige Taste, den "Home-Button". Gesteuert werden alle zur Verfügung stehenden Elemente mittels des Touchscreens. Letzterer ist 3,5 Zoll gross und bietet eine Auflösung von 320 x 480 Bildpunkten. Egal ob es sich ums Surfen, E-Mail-Schreiben, Spielen oder Musikabspielen handelt: Mit der neuartigen "Soft-Touch-Funktion", bei der es sich um virtuelle auf dem Bildschirm erscheinende Druckknöpfe handelt, soll dies alles möglich sein. Laut Steve Jobs ist die Bedienerführung nicht nur sehr genau, sondern verzeiht auch Tippfehler, die bei aktuellen Handys oft nervige Korrekturmassnahmen nach sich ziehen. Dazu erkennt die Linse der eingelassenen Kamera, wohin die Richtung des Kopfes steuert, und soll auch auf diese Weise Tippfehler sofort korrigieren. Als Betriebssystem kommt Mac OS X zum Einsatz, mit Apples Safari als Web-Browser.

Das iPhone unterstützt GSM-Netze (850, 900, 1800 und 1900 MHz) sowie EDGE. UMTS, das eine Bandbreite bis maximal 384 Kbit/s bietet, fehlt allerdings. Dafür sind WLAN 802.11b/g und Bluetooth 2.0 eingebaut. Das iPhone lässt sich zudem als iPod mit Breitbild-Display verwenden.

Hier die wichtigsten Spezifikationen auf einen Blick:

- Display-Grösse: 3,5 Zoll

- Bildpunkte: 320 x 480 Pixel

- Touch-Screen: Komplett-Steuerung

- Speichergrösse: 4 oder 8 GB

- Verbindungen (GSM): Quad-Band (850/900/1800/1900 MHz)

- Verbindungen (Internet): 802.11 b/g, EDGE, Bluethooth 2.0

- Kamera: 2 Mpx

- Kopfhörer-Buchse: 3,5 mm

- Laufzeit: max. 5 Stunden (Video, Sprache, Surfen) oder 16 Stunden Audio-Playback

- Gewicht: 135 Gramm

- Abmessungen (B x H x T): 11,5 x 6,1 x 11,6 cm

AirPort-Extreme-Basisstation vorgestellt

Neben dem iPhone hat Apple eine neue AirPort-Extreme-Basisstation (802.11n-Standard) vorgestellt. Der Clou ist die, so Apple, bis zu 5 Mal grössere Bandbreite und doppelte Reichweite, die der WLAN-Adapter (siehe unteres Bild) im Vergleich zur Vorgängerversion bieten soll. Die Basisstation verfügt über Anschlüsse für Computer im Netzwerk (LAN), Drucker und eine USB-Festplatte, um rasch und bequem Files auszutauschen oder wertvolle Daten zu sichern.

Apple TV: Bindeglied zwischen PC und TV

Mit dem neuen Apple TV bringt die Mac-Firma eine Streaming-Box (siehe unteres Bild) auf den Markt, die als Bindeglied zwischen PC und TV-Gerät fungiert. Die Box wird an Fernseher und Stereo-Anlage angeschlossen, besitzt eine 40 GB grosse Festplatte und empfängt Bilder, Video- und Audio-Inhalte per WLAN von PCs oder wahlweise Mac-Computern. Unterstützt werden die WLAN-Standards (802.11 b/g/n). Letzterer n-Standard bietet eine Brutto-Übertragungsrate von 270 Mbit/s. Darstellen kann die Box HD-Inhalte bis zur 720p-Auflösung. Apple TV verfügt des Weiteren über einen HDMI-Ausgang und kann über iTunes verwaltet werden. Apple TV wird inklusive der Apple Remote Fernbedienung im Februar ausgeliefert und den Apple Fachhandel für 429 Franken erhältlich sein.