News 30.09.2010, 08:44 Uhr

Kein Firefox fürs iPhone

Der Mozilla-Browser bleibt für iPhone-Nutzer nur ein Traum. Technische und logistische Probleme verhindern den Firefox.
Es wird keinen Firefox-Browser für das iPhone geben. Das hat nun Produktmanager Ragavan Srinivasan im offiziellen Mozilla-Blog festgehalten. Stattdessen konzentrieren sich die Entwickler ganz auf das vor wenigen Monaten vorgestellte Synchronisierungs-Tool Firefox Home. Dieses soll aber nicht nur auf dem iPhone mehr Funktionalität bekommen, sondern künftig auch Symbian- und BlackBerry-Smartphones erobern. Firefox Home ist kein Browser, bietet jedoch Zugriff auf die Firefox-Lesezeichen, offenen Tabs und auf die Chronik via iPhone.
Anwender würden oft nach mehr Browserfunktionalität für Firefox Home fragen, so Srinivasan. Doch das sei nicht machbar. Eine Mozilla-Sprecherin verweist gegenüber «Pressetext» auf Apples SDK- und App-Store-Richtlinien. «Wir fassen diese so auf, dass ein 'vollwertiger' Browser wie Firefox mit eigenen Rendering- und JavaScript-Engines verboten wäre», heisst es konkret. Zwar hat es Opera geschafft, seinen «Mini» auf das iPhone zu bringen. Dass das gelungen ist, schreibt Mozilla aber der speziellen Architektur mit Server-seitiger Kompression zu.
Apples App-Ökosystem hat also wenig mit Idealen der Offenheit zu tun, für die das Mozilla-Projekt steht. Hätte einst Microsoft auf dem Desktop Fremdbrowser ebenso diktatorisch verbieten dürfen wie derzeit die strengen Wächter in Cupertino, gäbe es heute wohl keinen Firefox. Dass Mozilla dennoch die Arbeit an der iPhone-App vertieft, ist leicht erklärt. «Wir wollen möglichst auf jeder Plattform ein Firefox-Nutzererlebnis bieten. Wenn es dabei gröbere Einschränkungen gibt, sollen Apps wie Home wenigstens Kernelemente bereitstellen», erklärt die Mozilla-Sprecherin.
In diesem Bereich will die Browserschmiede künftig auch nachlegen. Geplant sind beispielsweise eine Passwortsynchronisation zwischen App und Desktop-Browser, die Übernahme von Suchmaschinenpräferenzen und die Umsetzung von Tab-Gruppen für die iPhone-App. Firefox Home soll zudem besser für iOS 4 optimiert werden und künftig einen direkten Zugriff auf Twitter, Facebook und andere soziale Netzwerke bieten.
Weiter plant Mozilla, die Home-App für andere Plattformen ohne echten Firefox-Browser umzusetzen. Einen vollwertigen Firefox wird hingegen Googles Android bekommen. Seit Ende August gibt es eine Alpha-Version von Fennec 2.0 für Android. Den Projektzeitplänen zufolge soll eine Endversion möglichst noch vor Jahresende erscheinen.



Kommentare
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skyzem
01.10.2010
Desktopversionen != Mobilversionen Dh. Schade drum.